Bruno Jonas: Hoppla, bin ich jetzt reaktionär?

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Schade, dass es das so nicht mehr gibt? In der Kinderkrippe in Jena in den 70ern.

Heute muss man Familie für antiquiert, DDR-Krippen für vorbildlich und den Euro für das größte Friedensprojekt halten: Sind die alle irre, diese linken Solidaritätkasperl? Ein Aufschrei von Bruno Jonas

Es sieht ganz danach aus, dass ich in Kürze ein Reaktionär sein werde. Angefangen hat es damit, dass ich immer öfter nicht mehr meiner Meinung war. Früher war ich alles Mögliche. Auch links. Sicher war ich früher für manche Linke zu wenig links und für andere zu konservativ, weil nicht links genug.

Ein Lehrer meinte mal, ich sei ein langhaariger Querulant. Das mit den Haaren hat sich von selbst erledigt. Als Student war ich Marxist. Dummerweise war ich auch einmal Maoist. Hat aber Gott sei Dank nicht lange angehalten. Danach war ich eine Zeitlang Revisionist. Das war auch nicht leicht.

Gastautor Bruno Jonas, Jahrgang 1952, im Hauptberuf Kabarettist, ausgezeichnet mit allen branchenüblichen Ehrungen

Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich Kabarettist bin, und ab da ging’s mir besser. Und in letzter Zeit werde ich immer wieder gefragt, ob ich links bin. Ich fühle mich den Werten verpflichtet, die im Grundgesetz formuliert sind, sage ich dann. Sie können mich also einen Verfassungspatrioten nennen, wenn es Ihnen weiterhilft. Früher hätte ich so eine Antwort als konservativ identifiziert. Ich frage mich, wie ich reagieren werde, wenn mich zum ersten Mal einer oder eine als Reaktionär beschimpft.

Keiner will reaktionär sein. “Reaktionär”, wie das schon klingt! Widerlich! Das ist das Letzte! Das sind Leute, die rückwärtsgewandt und rückschrittlich denken. Diese Menschen können die Zeichen der Zeit nicht erkennen. Reaktionäre wollen am Althergebrachten festhalten. Mit denen will keiner was zu tun haben. Die Zeichen der Zeit? Was sind denn die Zeichen der Zeit? Laubbläser, E-Books, alleinerziehende Mütter, Social Freezing, also tiefgefrorene Samen- und Eizellen, sie müssen richtig gedeutet werden, die Zeichen der Zeit.

Wir Heterosexuellen tun so, als wären wir allein für die Fortpflanzung zuständig

Reaktionäre können einfach nicht mit der Zeit gehen und klammern sich fest am Überkommenen. Und wissen Sie, was vollkommen überkommen ist? Die Familie! Die Familie ist nicht mehr zeitgemäß.

Familie im klassischen Sinn, also mit Vater, Mutter und Kindern, is over. Diese traditionelle Form der Familie ist komplett überholt. Das wird immer klarer. Dieses Familienmodell basiert auf der Diktatur der Heterosexualität. Sie haben richtig gelesen, es herrscht eine Hetero-Diktatur, unter der alle zu leiden haben. Auch die angeblich Heterosexuellen. Ich bin übrigens auch hetero. Ich oute mich jetzt mal. Ich stehe auf Frauen. Das habe ich mit Lesben gemeinsam.

Neulich war ich auf einer Geburtstagsparty in Amsterdam. Ein Freund feierte seinen sechzigsten Geburtstag. Dort kam ich mit einer Professorin ins Gespräch, und die hat mir sehr eindringlich klargemacht, und das Erstaunliche war, sie kam fast ohne Argumente aus, dass die Heterosexuellen alle anderen Sexualitäten dominieren. Nur weil sie in der Mehrheit sind und immer so tun, als wären sie in der Konstellation Mann/Frau allein für die Fortpflanzung zuständig. Dabei wäre es heute durchaus möglich, dass sich auch zwei Männer oder zwei Frauen fortpflanzen könnten. Mein Einwand, sie brauchten dazu einen Partner von der jeweils entgegengeschlechtlichen Seite, wurde höhnisch belächelt. Samen- und Eizellen seien heutzutage unabhängig vom Spender verfügbar. Das heterosexuelle Zeugungsmonopol sei gefallen. Diese Festung sei gestürmt.

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Seit dieser Party fühle ich mich nicht mehr so sicher in meiner heterosexuellen Disposition. Ich stehe immer noch auf Frauen, ja, aber bisher war mir nicht klar, welches Leid ich damit über die Menschheit bringe. Ich vermute, dass ich durch die Hetero-Diktatur so verblendet bin, dass ich nichts mehr verstehe. Woher nimmt die Natur das Recht, zwei Geschlechter zu bestimmen? Es ist eine Unverschämtheit der Natur! Dagegen müssen wir uns wehren. Jetzt hab ich es kapiert! Aber ich kann es nicht glauben.

Darum bin ich reaktionär. Zumal die Bewegung auf dem Vormarsch ist. In den öffentlichen Institutionen, an den Hochschulen und selbstverständlich auch in der EU-Kommission. Es gendert inzwischen flächendeckend. Es gibt für mich überall eine Gelegenheit, als Reaktionär erkannt zu werden.

Möglichst früh in die Erziehung eingreifen

Und weil ich nun schon mal dabei bin, kann ich jetzt auch gleich noch weitermachen mit meinen reaktionären Ansichten. Da geht das in einem Aufwasch. Natürlich muss man konsequenterweise möglichst früh in die kindliche Erziehung eingreifen, um Fehlentwicklungen auf dem Weg zum neuen Gender-Menschen von Anfang an zu vermeiden. Deshalb möchten die Gendertheoretiker schon in der frühkindlichen Phase ansetzen und Zugriff auf das Kind haben. Schule ist vielleicht schon zu spät. Da könnte es ja schon im Kindergarten zu unerwünschten Dispositionen gekommen sein. Besser Krabbelgruppe! Gleich nach der Geburt! Noch besser. Oder schon im Uterus! Das wäre das Optimale. Aber so weit sind wir noch nicht.

Wir wissen, dass die frühen Hominiden-Gesellschaften total reaktionär eingestellt waren, bezüglich Aufzucht und Kindererziehung. Die Neugeborenen blieben bei der Mutter und in der Familie, um dort die frühkindlichen Phasen zu durchleben. Die ersten Menschen hatten ja von der symbiotischen Phase keine Ahnung. Da wurde einfach nicht darauf geachtet.

In dieser symbiotischen Phase erlebt sich das Kind noch nicht als eigenständiger, von der Mutter losgelöster Mensch. Vielmehr erlebt sich das neugeborene Baby nach wie vor als eins mit der Mutter. Es kann noch nicht unterscheiden zwischen sich und der Mutter. Es glaubt, sich in einer Einheit zu befinden. Und deshalb müssen die ersten Trennungserfahrungen möglichst früh gemacht werden. Die Trennung als existentielle Grunderfahrung kann nicht früh genug eingeübt werden. Trennungen wird der Mensch ein Leben lang erfahren, und deshalb ist eine frühe Trennungserfahrung so wichtig.

Außerdem weiß man heute, wenn Kinder in den prägenden Phasen der ersten drei Lebensjahre bei den Eltern verbleiben, dass die Eltern dann den größten Einfluss auf sie ausüben und die elterlichen Prägungen auf das Kind übergehen. Es kommen auf diese Weise die gleichen Deppen raus wie die Alten. Das will man vermeiden. Das Kind sollte von Anfang an in professionelle Erziehungshände gelangen. Das Kind ist heute wissenschaftlich ausgeforscht und niemand kann von Eltern verlangen, dass sie dauernd die letzten Erkenntnisse der Erziehungswissenschaften beherzigen, um sie bei ihrem Nachwuchs anzuwenden.

Leider wurde die Wochenkrippe aus der DDR nicht übernommen

Wie soll das gehen? Die Eltern haben doch gar keine Zeit dazu. Zumal ja beide Eltern sowohl in der Wirtschaft wie auch staatlicherseits gebraucht werden. Nur, wenn beide Eltern in den Arbeitsprozess integriert sind, kommt das dringend benötigte Geld in die sozialstaatlichen Kassen.

Vorbild für eine gute Erziehung war die Wochenkrippe im real existierenden Sozialismus. Dort konnten die Eltern guten Gewissens ihre Kinder abgeben, weil sie sicher sein konnten, dass dort alles dafür getan wurde, dass junge, gute sozialistische Menschen heranwachsen. Die Eltern konnten das Kind am Montagmorgen abgeben und wenn sie am Freitag aus irgendeinem Grunde keine Zeit hatten, den kleinen Racker abzuholen, haben sie ihn übers Wochenende dagelassen und erst übernächste Woche abgeholt, weil sie wussten, dass er gut aufgehoben ist bei den sozialistischen Erziehern.

Leider wurde diese gute Einrichtung der DDR nach der Vereinigung nicht übernommen. Dennoch wurden mit der flächendeckenden Versorgung des Landes mit Kinderkrippen richtige Wege eingeschlagen. Hoffentlich werden dann auch die passenden Gendererzieher angestellt und nicht irgendwelche rückständigen, reaktionären Kindergartenbetreuerinnen.

Aber man sollte auch amerikanische Studien zur Kleinkindentwicklung im Auge behalten. In den Vereinigten Staaten hat man die Krabbelgruppen untersucht. Eine Langzeitstudie hat ergeben, dass bereits Krabbler um die Gunst der ersten Beziehungsperson buhlen, also um die Zuwendung der Tagesmutter konkurrieren. Dabei hat man bei den Kleinen erste Burn-outs feststellen können. Das ist erfreulich. Mit der Burn-out-Erfahrung kann man nicht früh genug beginnen. Denn im späteren Leben kommt diese Erfahrung immer wieder auf den Erfolgsmenschen zu.

Trennung und Burn-out sollten die Kinder möglichst früh erleben

Trennung und Burn-out sind die beiden wichtigsten Erlebnisse, die Kinder möglichst früh erleben sollten, um eine gewisse Routine zu entwickeln. Wenn dazu dem Kleinkind noch eine optimale Genderorientierung gegeben wird, kann eigentlich im Leben nichts mehr schiefgehen. Außer die Eltern wehren sich dagegen, weil sie aus irgendwelchen Gründen reaktionär eingestellt sind. Doch warum sollten sie das tun. Eltern wollen immer nur das Beste, oder?

Der Psychologe Hans-Joachim Maaz wurde in der “Süddeutschen Zeitung” interviewt. In dem Gespräch sprach er sich gegen die Verkrippung der Kleinkinder während der prägenden Phasen aus. Prompt fragte die Journalistin, ob diese Haltung nicht reaktionär sei. Und Maaz antwortete: Wie kann die Sorge um das Kind reaktionär sein? – Eine gute Frage. Wenn man die Kleinkinder fragen könnte, wie würden sie ihre Verkrippung beurteilen?

Reaktionär ist eine politische Vokabel, die immer abwertend gebraucht wird, ein Wort, mit dem gesellschaftliche Zustände als nicht mehr zeitgemäß beurteilt werden, von klugen Leuten, die wissen, wo’s langgeht, weil sie in einer Partei politisch engagiert sind, und die oft selber kinderlos geblieben sind. Das ist jetzt vermutlich von mir ganz, ganz, ganz polemisch, einfach so hingeschrieben, es entspricht aber meiner Erfahrung.

Kleinkinder kommen ohne Parteibuch zur Welt

Kleinkinder wissen normalerweise nicht, wo’s langgeht. Das liegt daran, dass sie ohne Parteibuch auf die Welt kommen und keine Ahnung haben, was für sie das Richtige ist, und schon gar nicht wissen, was zeitgemäß ist. Die wollen eigentlich nur gefüttert und gestreichelt werden. Auch meine ganz persönliche Erfahrung mit unseren Kindern.

Es gibt aber entwicklungspsychologische Erkenntnisse, die in der parteipolitischen Debatte keine Rolle spielen dürfen, weil sie stören. Die Entwicklungspsychologen sagen, dass durch Störungen in der frühkindlichen Entwicklung, in der für das Grundvertrauen entscheidenden Phase, der “Mutter-Kind-Symbiose”, die Bindungsfähigkeit des Menschen Schaden nimmt.

So ein Satz klingt reaktionär, was? Hab ich mich zum Vollhorst gemacht? Mich würde interessieren, ob es einen Zusammenhang gibt von sozialistischer Wochenkrippenversorgung und rechtsradikalen Neonazis auf dem Gebiet der ehemaligen DDR. Kann das mal einer erforschen?

Zu Europa gibt es keine Alternative

Oder nehmen Sie Europa und den Euro: Ein Leben ohne sollen wir uns gar nicht mehr vorstellen können. Europa ist eine Idee, die nicht zur Debatte steht. Die Gefahr, als Reaktionär, als europa-feindlicher Idiot, als rechter Depp, als Querulant, zumindest als Kritiker gebrandmarkt zu werden, ist zu groß. Wir sollten dankbar sein für die lange Friedensperiode in Europa. Heißt es. Ich höre da immer auch einen Befehlston heraus. Ohne die europäische Integration hätten wir längst wieder Krieg! So müssen wir das wohl verstehen. Solche und ähnliche Sätze kriegen wir immer wieder zu hören. Mir kommt das Geschwätz schon zu den Ohren raus. Und der Euro ist ein Segen! Jajaja, ist schon recht. Für wen? Ist die Frage überhaupt erlaubt? Für uns alle! Natürlich. Ohne den Euro wären wir heute nicht da, wo wir sind! Ohne den europäischen Einigungsprozess ist das Leben in Europa sinnlos. Das wird mir immer klarer. Dieses ganze Gefasel vom europäischen Haus, das wir angeblich gemeinsam bauen, es nervt nur noch.

Wir alle haben oft genug gehört, dass es keine Alternative zu Europa gibt. Da führt kein Weg zurück. Sagen sie uns mit leichter Aggression. Wir wären im Übrigen schön blöd, wo wir Deutschen doch am allermeisten von Europa profitieren. Mehr als alle anderen. Wird uns auch immer wieder eingebleut! Von “überzeugten Europäern” wie Martin Schulz werden wir ungezogenen, uneinsichtigen Europa-Kritiker darauf hingewiesen, dass der “europäische Prozess unumkehrbar ist”. Das erinnert mich an einen, der aus dem obersten Stock eines Hochhauses aus dem Fenster springt, und unten stellt einer fest, dass dieser Prozess unumkehrbar ist. Wer hat denn Europa in eine solche Lage manövriert?

Der Martin Schulz war es nicht. Aber er ist eine Nervensäge. Ausgestattet mit einem Charisma, das ihn zum Marktleiter bei Rewe befähigen könnte, spielt er sich auf als oberster europäischer Projektleiter, als vorbildlicher Einigungseuropäer. Haben wir wirklich keinen anderen als diesen vorlauten Wichtigtuer, der Weisheiten von sich gibt, dass es einem die Zehennägel aufkranzelt?

Die Deutschen als kleinliche Buchhalter

Die europäische Idee ist eine ganz große Idee. Vor allem auch der Euro. Zivilisation vom Feinsten! Der Euro ist ein Segen! Wie lästig war das immer mit dem Geldwechseln. Wenn man nach Italien in Urlaub fuhr, musste man die D-Mark in Lire wechseln. Und man bekam ein Bündel Papier in die Hand gedrückt. Sofort hatte man das Gefühl, dass diese Scheine nichts wert sind. Mit dem Euro kam Stabilität. Und die Zinsen gingen runter. In ganz Europa. Und dann konnten die Südländer billig Geld aufnehmen, und sie haben sich gefreut und gelacht, weil sie an der deutschen Stabilität teilhaben konnten. Und wer hat davon profitiert? Wir! So höre ich das immer wieder.

Wir wären die größten Profiteure der Euroeinführung. Wie oft haben sie uns das nun erzählt. Es hört sich fast so an, als hätten wir die anderen mit der Einführung des Euros über den Tisch gezogen! Deshalb sollten wir das Maul nicht so weit aufreißen und uns einkriegen und nicht jammern, wenn uns demnächst die Rechnung vorgelegt wird. Wir wissen noch nicht genau wann, aber irgendwann wird abgerechnet. Einer wird die Party zahlen müssen.

Wir, die deutschen Steuerzahler, sind im griechischen Worst Case mit ungefähr 65 Milliarden dabei. Zahlemann und Söhne! Da wird ein Ouzo zur Beruhigung der deutschen Seele nicht ausreichen. Genau kann das niemand beziffern, wie viele Ouzos wir trinken müssten, bis wir nichts mehr mitkriegen. Und diejenigen, die es könnten, halten sich zurück. Wir haben auch noch Anteile an diversen Rettungsschirmen, da könnten noch mal locker 200 Milliarden auf uns zukommen. Aber das bisschen Kohle muss uns die europäische Integration schon wert sein.

Wir sollten uns da nicht wie kleinliche Buchhalter benehmen. Sagt ein linker Solidarkasperl! War’s der kleine Augstein, der “Spiegel”-Erbe? Wir sollten großzügig sein! Nicht so kleinlich! Geld? Das passt nicht zur europäischen Idee. Es geht doch nicht ums Geld, es geht um die längste Friedensperiode in Mitteleuropa. Ach so!

Den Vertrag den Schulden anpassen

Zur Erinnerung: Es gibt dieses Defizitkriterium, das vorschreibt, dass kein Mitgliedstaat der EU das jährliche Haushaltsdefizit von höchstens drei Prozent überschreiten darf. Das steht im Vertrag. Aber kein Schwein, Entschuldigung, kein Verantwortlicher hält sich dran. Frau Christine Lagarde, eine ehemalige französische Finanzministerin, die heute ihr Unwesen als Chefin des IWF treibt, schlug neulich vor, man müsse die Schuldenregeln in Europa “anpassen”. Ich hab das in der F.A.Z gelesen. Mir wäre lieber gewesen, ich hätte den Artikel übersehen, denn ich habe mich wirklich aufregen müssen. Auf einer Konferenz in Paris hat diese Person vorgeschlagen, die 60-Prozent-Grenze des Maastricht-Vertrags über die maximale Staatsverschuldung “anzupassen”. Und zwar woran? An die tatsächlichen Schuldenstände, weil die deutlich darüber lägen. – Aha. Sauber.

Sie machen Schulden, dann stellen sie fest, dass sie das nicht dürfen, weil sie den Vertrag brechen. Jetzt möchte man annehmen, dass sie ein schlechtes Gewissen kriegen, weil sie sich nicht an die Verträge halten. Aber woher denn! Nicht wir brechen Verträge, sagt dieser feminine Vollhorst, sondern die Verträge passen nicht zu unserem Verhalten. Also muss es an den Verträgen liegen. Wie nennt man dieses Verhalten? Gaunerei? Nein, das nennt man flexible Vertragstreue. Verträge sind nicht dazu da, sich daran zu halten, wichtig ist, dass sie unterzeichnet werden mit dicken Füllfederhaltern, begleitet von schönen Bildern in den Medien, wo seriöse Damen und Herren uns zulächeln. Sie freuen sich ungemein, dass wir mit unserer Lebensleistung für ihre flexible Vertragsauslegung einstehen dürfen. Stabilitätspakt, Stabilitätskriterien, Blablaba. Nichts als Geschwätz! Unterschreibe Verträge und halte dich nicht dran. Es gibt immer einen, der deine Vertragsbrüche nachträglich legalisiert. Super!