Johannes Hartl – Brückenkopf zwischen Katholizismus und Evangelikalismus

von Andreas Schnebel

  • Quelle: https://apologetblog.wordpress.com/2017/11/29/johannes-hartl-brueckenkopf-zwischen-katholizismus-und-evangelikalismus/

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Johannes Hartl, deutscher katholischer Theologe, Buchautor, Referent, Liedermacher und Gründer und Leiter des Gebetshauses in Augsburg. So steht es bei Wikipedia. Ebenso steht dort, dass er in der „charismatischen Erneuerungsbewegung wesentliche Impulse für seinen christlichen Glauben“ erhalten habe.

Neulich bei HossaTalk, einem emergenten, links-evangelikalen Podcast: Johannes Hartl ist zu einem Gespräch eingeladen und erzählt unter anderem über seine Begegnung mit Gott.

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Gesetzeswerke – Glaubenswerke

Breslauer Ausgabe von Martin Luthers Kleinem Katechismus mit einer Widmung von Pfarrer Gotthard Daniel Fritzsche (Lobethal, Südaustralien).

Günther Vogel hat am 01.11.2017 in FB einige zentrale Aussagen Luthers zu Gesetz und Glaube in einem Artikel zusammengestellt, die wir hier gerne wiedergeben:

Luthers Betonung der biblischen Rechtfertigungslehre (nicht aus Gesetzeswerken – allein aus Glauben) stieß auf heftigen Widerspruch. Sowohl von Katholiken als auch von einzelnen Wiedertäufern wurden seine Überzeugungen zum Teil sehr entstellt wiedergegeben, so als ob Luther Werke des Glaubens für unnötig halten würde. – Das Gegenteil ist der Fall!
Das Thema “Rechtfertigung aus Glauben” nimmt in Luthers Werken einen sehr breiten Raum ein. Immer wieder kommt er darauf zu sprechen. Und immer wieder finden sich folgende Punkte:
  • Vor Gott wird ein Sünder allein aus Gnade durch den Glauben an Christus gerechtfertigt.
  • Werke können keinerlei Beitrag zu unserer Rechtfertigung leisten.
  • Mit echtem Glauben sind dann aber unausbleiblich gute Werke verbunden.
  • So bestätigen gute Werke die Echtheit des Glaubens.
  • Deshalb ist es nötig, dass auch die Notwendigkeit guter Werke deutlich gepredigt wird.
  • Dennoch tragen auch die Glaubenswerke in sich selbst nichts zum ewigen Heil bei.

6 Lektionen aus dem Erbe Luthers

Martin-Luther-Statue-Text.jpgZum Jubiläum am 31.10.2017 ein Artikel vom Dallas Theological Seminary (DTS) – nicht gerade eine lutherische Kaderschmiede, der zeigt, dass Martin Luther konfessionsübergreifend geachtet wird. – Danke an B. Schwarz für den Hinweis in FB!

  • Quelle:  https://voice.dts.edu/article/6-lessons-legacy-martin-luther/

Would Martin Luther—given his personality and prejudices—be acceptable on any modern university faculty?

Reformation scholar Heiko Oberman raised this interesting question in the conclusion of his work on the heralded reformer, Luther: Man Between God and the Devil. Oberman’s conclusion is that Luther would not stand a chance, because many of his late medieval values, such as his strident belief in the realities of the unseen, would be viewed as archaic and nonsensical to a postmodern audience. Furthermore, a psychological battery of tests would have eliminated any vestige of chance. His fear of the Lord and a very real perception of the realities of the demonic would lead to a diagnosis of either neurosis or psychosis caused by childhood trauma.

With this said, is there anything in Luther’s career that would offer the portent of a successful faculty career or pastoral position today? Can this sixteenth century individual offer us insights for life in the twenty-first?

1. A Lesson of Transforming Grace

Martin Luther offers insight into the wonder of the transforming realities of the gospel when the claims of Christ are understood and embraced. It would seem that human nature has not been altered through what historians frequently have called centuries of progress. (In fact, advances in technology seem only to have brought into vivid relief the barbarous potential of human ingenuity.) The recognition of human blight is revealed frequently in the endless quest to dull tarnished dreams and painful memories.

[Luther] discovered that God through Christ was not a wrathful judge,
but a compassionate redeemer.

Though Luther’s struggles had more to do with a troubled conscience preventing acceptance by a holy and just God, he, like many today, found that the advice and instruction of his teachers did little to assuage the emptiness felt in the depths of his soul. When Luther prepared lectures at the University of Wittenberg, the light of the gospel gradually flooded his heart and mind.

An accomplished monk, a devoted follower of the Christian disciplines, he discovered that God through Christ was not a wrathful judge, but a compassionate redeemer. Freedom from a guilty conscience was a gift purchased by Christ and granted as a gratuitous gift. And that forgiveness could not be earned or merited but was granted because Christ stood alone as the sinner’s substitute and advocate. This is the old, old truth that is forever new to those who experience it for the first time (and return to it many times).

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zentrale Artikel auf brink4u …

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Gründlich lesen – die Erfahrung des Christlichen

  • Quelle: https://theoblog.de/gruendlich-lesen-4-die-erfahrung-des-christlichen/30960/

Anselm Grün ist ein Meister der Manipulation (vgl. auch hier). Schade, dass das so viele Leser gar nicht bemerken.

Im nachfolgenden Zitat verpasst er allen, die an der Verlorenheit der Menschen jenseits von Christus festhalten, das Prädikat: Fundamentalisten. Mehr noch, er bescheinigt ihnen, Paulus falsch verstanden zu haben und nimmt für sich selbst in Anspruch, Paulus korrekt zu deuten. Nämlich: Die Begegnung des Apostels mit dem gekreuzigten und auferstandenen Jesus ist eine von vielen möglichen Erfahrungen, die ein Mensch, der sich nach Verwandlung und Erneuerung sehnt, machen kann.

Hier (Paulus, Verlag Kreuz, 2007, S. 171):

Wenn manche fundamentalistischen Christen sich auf Paulus berufen mit ihrer Meinung, alle, die nicht an Christus glauben, seien verloren, dann haben sie Paulus missverstanden. Paulus achtet die Menschen in ihrer jeweiligen Religion und in ihrer philosophischen Ausrichtung. Er versucht, das Gemeinsame in seiner Botschaft herauszuarbeiten. Aber zugleich kommt er immer wieder auf das Entscheidende seiner religiösen Erfahrung zu sprechen: seine Begegnung mit Jesus Christus, der für uns gekreuzigt worden und am dritten Tag auferstanden ist. Diese Erfahrung greift die religiösen Sehnsüchte der Menschen nach Verwandlung und Erneuerung auf, kritisiert sie aber zugleich und befreit sie von allen Projektionen, die wir auf unserem spirituellen Weg oft auf Gott werfen und so sein Wesen verstellen.

Ein weiteres Beispiel: Was ist der Kern der paulinischen Gnadentheologie in Römer 7? Die Antwort von Anselm Grün (S. 142): „Nur wenn die Menschen den Mut finden, sich selbst, ihn sich zu verurteilen oder abzuwerten, anzunehmen, werden sie menschlicher und vermögen das, was Gott von ihnen will, zu erfüllen.“ Paulus wird damit zum Vorbild für die Tiefenpsychologie (S. 142):

Die Therapie vermittelt dem Menschen, dass er das, was in ihm ist, anschauen soll, ohne es zu bewerten. Indem er sich mit allem, was er in seinem Herzen wahrnimmt, annimmt, hebt sich auf einmal sein sittliches Niveau. Er integriert die Schattenseiten in sein Leben und wird so fähig, das zu verwirklichen, was das Gesetz eigentlich von ihm wollte.

Weitere Artikel: Gründlich lesen #03-01

  • https://theoblog.de/gruendlich-lesen-3-totenauferweckung-tiefenpsychologisch/27880/
  • https://theoblog.de/die-neue-sex-perspektive/25280/
  • https://theoblog.de/gruendlich-lesen-1-braucht-gott-dich/25136/

Martin Luther – ‘Frau, Bier und Bibel’ …

lutherIn Vorbereitung einer kleinen Tischrede anlässlich eines geplanten Männer-Stammtisches unter dem Motto “Martin Luther über ‘Frau, Bier und Bibel'”, habe ich einige lustigen und tiefsinnigen Zitate gefunden:

Ehe


Luther hat in seiner oft derben und freien Art Einblicke in seine Zeit verschafft, die sehr bildhaft sind: vgl. die “zwei Zöpfe … welche er früher nicht sah” und damaliger Klatsch & Tratsch zu Hofe: “ist der Hochmeister des Markgrafen Bruder?” …

Das erste Jahr der Ehe macht einem seltsame Gedanken. Denn wenn er am Tische sitzt, denkt er: Vorher war ich allein, nun bin ich zu zweit. Wenn er im Bette erwacht, sieht er ein Paar Zöpfe neben sich liegen, welche er früher nicht sah.

Ebenso verursachen die Frauen ihren Männern, wenn diese auch noch so sehr beschäftigt sind, viele unnötige Störungen. So fragte meine Katharina mich zuerst, da sie bei mir saß, als ich ernstlich studierte und sie spann: Herr Doktor, ist der Hochmeister (des Deutschen Ritterordens) des Markgrafen (Albrecht) Bruder?

[Martin Luther über „Junge Ehe“, in: Der Christ in der Welt. Zeno.org: Martin Luther: Werke, S. 6905 (vgl. Luther-W Bd. 9, S. 272) (c) Vandenhoeck und Ruprecht]

Ein alter Mann und ein junges Mädchen
Wenn ein Greis eine junge Frau heiratet, so heißt das den Greis bürgerlicher und natürlicher Weise töten.

[Martin Luther: Der Christ in der Welt. Zeno.org: Martin Luther: Werke, S. 6908 (vgl. Luther-W Bd. 9, S. 273) (c) Vandenhoeck und Ruprecht]

Die Begierde kommt ohne besonderen Anlaß, wie Flöhe und Läuse; Liebe aber ist dann da, wenn wir anderen dienen wollen.

[Martin Luther: Der Christ in der Welt. Zeno.org: Martin Luther: Werke, S. 6916 (vgl. Luther-W Bd. 9, S. 274) (c) Vandenhoeck und Ruprecht]

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Nashville Statement (2017)

30 Jahre nach dem Danvers Statement (1) haben ca. 150 konservative Theologen in USA das “Nashville Statement” (sehr zum Verdruß des Bürgermeisters von Nashville) veröffentlicht … –  Berthold Schwarz schreibt auf FB:

Ungefähr 150 biblisch orientierte Theologen und Theologinnen sowie Pastoren der USA haben sich mit einer Art “Bekenntnis” (manifesto) in die Frage nach der Bedeutung der Ehe eingemischt und bisherige Überzeugungen erneut bestätigt (re-affirmed).

Das sog. “Nashville Statement” zeigt auf, was diese Christen befürworten (affirm) und was sie ablehnen (deny). Sie wollen damit die Gemeinden vor Ort ermutigen und im Glauben stärken, die von Gott gegebene Ordnung der Ehe von Mann und Frau nicht aufzugeben.

zum Dokument: https://cbmw.org/nashville-statement


(1)The Danvers Statement summarizes the need for the Council on Biblical Manhood and Womanhood (CBMW) and serves as an overview of our core beliefs. This statement was prepared by several evangelical leaders at a CBMW meeting in Danvers, Massachusetts, in December of 1987. It was first published in final form by the CBMW in Wheaton, Illinois in November of 1988.


Präambel:

“Know that the LORD Himself is God; It is He who has made us, and not we ourselves…” Psalm 100:3

Evangelical Christians at the dawn of the twenty-first century find themselves living in a period of historic transition. As Western culture has become increasingly post-Christian, it has embarked upon a massive revision of what it means to be a human being. By and large the spirit of our age no longer discerns or delights in the beauty of God’s design for human life. Many deny that God created human beings for his glory, and that his good purposes for us include our personal and physical design as male and female. It is common to think that human identity as male and female is not part of God’s beautiful plan, but is, rather, an expression of an individual’s autonomous preferences. The pathway to full and lasting joy through God’s good design for his creatures is thus replaced by the path of shortsighted alternatives that, sooner or later, ruin human life and dishonor God.

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Dom von Orvieto …

Urlaub in Italien:

  • diese Woche waren wir als Familie in Orvieto, in Umbrien
  • gut 100 km nördlich von Rom

Ursprünglich angezogen von der Aussicht bei der großen Hitze dort den kühlen Untergrund – mit seinen 1.200 in das Tuffgestein getriebenen Höhlen – besichtigen zu können (

Der Dom von Orvieto ist ein Meisterwerk gotischer Architektur in Mittelitalien. Durch die Lage der Stadt Orvieto ist das wichtigste Gebäude, der römisch-katholische Dom mit dem Patrozinium Maria Himmelfahrt, schon von Weitem zu erkennen. Wikipedia
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aus den typisch engen Gassen, springt plötzlich der Dom ins Bild

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Der Dom von Orvieto (Cattedrale di Santa Maria Assunta); die “Kathedrale Maria Himmelfahrt” ähnelt dem Dom in Siena.

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Evangelikale und Katholiken …

Schirmmacher_Papst.JPGThomas Schirrmacher und Thomas Johnson erklären als Mitglieder der “World Reformed Fellowship” (WRF) in 3 Punkten ihre Haltung, die sie als Vertreter der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEF) in den Kontakten zu hohen Vertretern der röm.-kath. Kirche (inkl. dem aktuellen Papst) einnnehmen.

Sie antworten auf die innerevangelikale Kritik, dass in der großen Nähe die sie zur kath. Kirche einnehmen, die theol. Überzeugungen der evangelikalen Community unter die Räder geraten könnten …

Ihr Antwort erhält drei Ansätze:

  1. Es ist möglich – und notwendig – dass respektvolle Interaktion und Zusammenarbeit mit katholischen Vertretern, als auch mit Menschen anderer Religionen angemessen geschehen kann, ohne unsere theol. Überzeugungen zu ändern oder abzuschwächen.
  2. Wir haben – bezogen auf die Ansätze mancher unserer Kririker – andere Wahrnehmungen sowohl von der röm.-kath. Kirche, als auch von den drängenden Bedürfnissen der evangelikalen Missionsbewegung.
  3. Viele in der oberen Leiterebene der röm.-kath. Kirche sind in vielen theol. Themenfelder (inkl. der “Rechtfertigung aus Glauben”) unsere Partner; dies gilt auch für die Bereiche sozialer und ethischer Problemfelder, auch dann, wenn gleichzeitig viele Katholiken in andren theol. Bereichen sich von unserem Verständnis bibl. Wahrheit wegbewegen.

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