Aus dem Theoblog: Musste Jesus sterben?

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Am kommenden Wochenende werde ich am ITG-Studienzentrum in Innsbruck über das christliche Sühneverständnis sprechen. Das Thema wird heute kontrovers diskutiert. Besonders der Gedanke eines stellvertretenden Sühneopfers wird häufig bestritten. Schon 1986 schrieb John Stott in seinem wahrscheinlich wichtigsten Buch Das Kreuz: „Keine Begriffe des theologischen Wortschatzes rund um das Kreuz haben mehr Kritik hervorgerufen, als ‚Genugtuung‘ und ‚Stellvertretung‘.“

Während wir daran gewöhnt sind, davon zu sprechen, dass Gott Jesus von den Toten auferweckt hat (vgl. Apg 4,10; 5,30), macht es uns gewisse Schwierigkeiten, zu akzeptieren, dass die Kreuzigung ebenso Gottes Bestimmung war. Dabei spricht die Bibel durchaus davon, dass in der Kreuzigung Gott seinen Sohn in den Tod gegeben hat und er sterben musste. Während wir auf der einen Seite daran festhalten, dass die Menschen durch ihre Sünde den unschuldigen Sohn ans Kreuz gebracht haben und Jesus sich freiwillig hingab, halten wir Golgatha zugleich für eine Heilstat Gottes.

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Fromme stürmen Bierkeller …

williams-fotoDer kleine Verein cvmd rief und Christen verschiedenster  Konfessionen strömten in den Hofbräukeller: fast war es, wie auf einer bayrischen Hochzeit, hätte nicht anstatt des Brautpaars – trotz nahendem Brexit – ein einsamer Engländer auf der Bühne gestanden …

Dr. Peter J. Williams wurde bei seinem Thema “Ist das Neue Testament zuverlässig” von dem Wahlbayern Dr. Martin Heide übersetzt. 250 Gäste verfolgten seine kurzweilig vorgetragenen Argumente für die Glaubwürdigkeit der Schrift:

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  1. Argumente aus Zitaten nichtchristlicher Verfasser: Tacitus, Plinius der J., Josephus; Fazit: christliche und nichtchristliche Belege stimmen überein
  2. Argumente christlicher Autoren: P 45 (Evangelienhandschrift mit allen 4 Evgl. um 225 n.Chr.), Irenäus (geb. ca. 130 n. Chr.), Tatian (173 n.Chr.); Fazit: fundiertes Wissen aus der “Zeit und Raum” der Verfasserschaft im NT
  3. in einem längeren Exkurs zeigte der Referent ein recht starkes Argument auf: die %-tuale Verteilung der im NT genannten Namen entspricht i.W. der in anderen Handschriften vorh. Verteilung (Datenbasis immerhin bei 3.000 Namen); Interessant: die apokryphen Schriften haben hier erhebliche Abweichungen zum NT
  4. auch die geographische Kenntnis entspricht im NT (im Gegensatz zu den apokryphen Evangelien) einer tatsächlichen Verfasserschaft von Insidern
  5. Das NT spart nicht mit Peinlichkeiten und “harter Rede” Jesu und “ungünstigen” Berichten, die – wenn sie nicht wahr wäre, niemand erfunden hätte …
  6. das Stilmittel der Gleichnisse ist hingegen außergwöhnlich und findet sich so nicht in anderen Schriften seiner Zeit

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Dr. Peter J. Williams: Ist das NT glaubwürdig?

17. Februar 2017, 20 Uhr, Eintritt frei

Hofbräukeller, Innere Wiener Straße 19
81667 München (Nähe Max-Weber-Platz, U-Bahn)
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Dr. Peter Williamswilliams-foto

ist Altphilologe und Leiter des Tyndale House, eines wissen-schaftlichen Instituts in Cambrige, welches Beweise für die Echtheit biblischer Aussagen untersucht.

500 Jahre nach der Reformation …

wird dem Christentum häufg die rationale und geschichtliche Grundlage abgesprochen.
Kritiker behaupten, die Ereignisse, die uns die Evangelien berichten, hätten nie stattgefunden – oder zumindest ganz anders als überliefert. Jede vernünftige Diskussion über die Glaubwürdigkeit des Neuen Testamentes wäre demnach sinnlos.

In seinem Vortrag zeigt Peter Williams anhand von schriftlichen Zeugnissen und Schlussfolgerungen daraus, dass die Anfänge des Christentums als historisch wahr betrachtet werden können und sollten. Die Ereignisse sind nachprüfbar, weil sie echte Beweise hinterlassen haben.

Begeben Sie sich mit auf die Suche nach Antworten auf die Frage nach der Glaubwürdigkeit der Evangelien – und damit des Christentums selbst.

Weitere Informationen unter www.cvmd.eu
Christlicher Veranstaltungs- und Mediendienst e. V.
Hauserweg 3, 82061 Neuried bei München

A. Schick: Der Bibelschatz aus dem Katharinenkloster im Sinai

Alexander Schick (Bibelausstellung Sylt) hält  wieder einen Multimediavortrag zu einem “Bibel- und Wissenschaftskrimi” in Unterschleißheim …

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Der Bibelschatz aus dem Katharinenkloster im Sinai
– Vortrag und Buchvorstellung von dem
Sylter Bibelfachmann

Termin: Sa.-abend, 28.01.2017, ab 19:30 Uhr
Veranstalter: Christliche Gemeinde Unterschleißheim (www.cgush.de)
Ort: Lise-Meitner-Straße 1, 85716 Unterschleißheim
Link auf die älteste komplette Bibel der Welt: www.codexsinaiticus.org/de/
Arbeit von A. Schick: http://www.bibelausstellung.de/

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Martin Luther – Aus Liebe zur Wahrheit

Berthold Schwarz (Hrsg.): Martin Luther – Aus Liebe zur Wahrheit: Die bleibende Bedeutung der Anliegen des Reformators für heute

  • Dillenburg u. Nürnberg, CV u. VTR, 2016, 504 Seiten
  • Erscheinungsdatum: 20.12.2016
  • Artikelnummer: 271361000,ISBN: 9783863533618
  • eine interessante Kooperation der beiden Verlage CVD und VTR:

Der Herausgeber schreibt:

Wer sich also für das Lutherjahr 201Berthold Schwarz.jpg7 über Luthers Thesenanschlag und seine Auffassungen kundig machen möchte, ohne dafür viele umfangreiche Sachbücher wälzen zu wollen, findet in “unserem” Lutherbuch “Aus Liebe zur Wahrheit” einen guten Einstieg. Viel Freude und Lesevergnügen bei der Lektüre und gute Impulse zum Nachdenken, was Gottes Wirken in der Reformation vor 500 Jahren uns heute zu sagen hat.

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Vom Umsturz einer Weltordnung

Basler Münster (rechts). Erasmus Epitaph (links).
Das Basler Münster, Südseite vom Kreuzgang aus gesehen (links). Erasmus Epitaph (rechts).

2006 war ich zum ersten Mal in Basel. Ausgerechnet hier im Basler Münster, einem protestantischen Gotteshaus, befindet sich das Grab von Erasmus von Rotterdam. Als katholischer Priester, Gelehrter und Humanist ist er die Verkörperung dessen, was seine zeitgenössischen Reformatoren ablehnen und bekämpfen. Er aber ist ein scharfer Kritiker sowohl der Auswüchse der Reformationsbewegung als auch der Missstände der römisch-katholischen Kirche. An irgendeinem Zeitpunkt in seinem Leben fasste Erasmus den Entschluss, Griechisch zu lernen und die bis dahin für Jahrhunderte als einzig gültig angesehene Bibelübersetzung zu revidieren. Vor 500 Jahren erscheint seine revidierte Fassung. Wer dieses Jahr nach Basel fährt, bekommt zur Feier dieses Jubiläums einen kleinen Einblick in diese Kulturepoche, die auch ich jetzt sehr selektiv und kurz teilen will.

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TheoBlog zu ‘Amoris laetitia’

TheoBlog hat anläßlich des “päpstlichen Lehrschreibens” Amoris laetitia (vom 19.03.2016) einen interessanten Aspekt zum mehrdeutigen Kommuinaktions-Stil von Papst Franziskus herausgestellt

Seit der legendären Pillen-Enzyklika Pauls VI. wird kein päpstliches Lehrschreiben so kontrovers diskutiert wie Franziskus’ „Amoris laetitia“. Obwohl sich inzwischen herumgesprochen hat, dass die Worte des aktuellen Papstes nicht auf die Goldwaage gelegt werden sollten, deutet sich an, dass dieser den Duktus der Mehrdeutigkeit nutzt, um seinen Wünschen Verbindlichkeit zu verleihen.

Christian Geyer kommentiert: „Der Stil des Papstes …“

… vermeidet beinahe schon programmatisch Klarheit und semantische Festlegungen, als lägen die konträren Deutungen, die der Text zulässt, geradezu in der Absicht des Verfassers. Umso erstaunlicher dann der autoritäre Schnitt, insofern der Papst auf verwirrte Nachfragen, wie die Dinge denn jetzt genau gemeint seien, dann doch einen Master-Deuter lizenziert, hier eben den Wiener Kardinal, dessen wiederum eher gefühlige Interpretation die vom Text her möglichen anderen Interpretationen letztverbindlich aus dem Felde schlagen soll.

Tatsächlich pendelt dieses sich im „etc.“ (beziehungsweise in Fußnoten) kristallisierende Verfahren hermeneutisch zwischen „vage“ und „autoritär“ und prägt insgesamt den Duktus eines Dokuments, das Kardinal Walter Kasper auf die sphinxhafte, in der Sache aber wohl zutreffende Formel gebracht hat: „Der Papst ändert keine einzige Lehre, und doch ändert er alles.“ So, im überraschend autoritären und handwerklich nachlässigen Zugriff hat Franziskus auch die eheprozesslichen Normen (die Annulierungs-Frage sogenannter ungültiger Ehen) novelliert, und zwar an der Bischofssynode vorbei, trotz päpstlicher Beschwörung einer neuen Synodalität als dem angeblich leitenden Kirchenprinzips des dritten Jahrtausends.

 

„Der Papst ändert keine einzige Lehre, und doch ändert er alles.“

  • Quelle: http://theoblog.de/kann-denn-liebe-suende-sein/28474/
  • Mehr: www.faz.net.

D.W. Gooding: The Saving and Losing of a Soul

saving and losing

  • Artikel: http://www.myrtlefieldhouse.com/en/search/resource/103/the-saving-and-losing-of-a-soul
  • Quelle Foto: http://www.myrtlefieldhouse.com/en/search/resource/103/resource/103/the-saving-and-losing-of-a-soul