Buchbesprechung: “Die Brüder und die Lehren der Gnade”

https://bruederbewegung.de/personen.html

Vor einiger Zeit haben wir auf brink4u einen Kommentar zu den “five points” herausgegeben, um einer zunehmenden Emotionalisierung der sogenannten “Calvnismus-Debatte” in eher heilsgeschichtlich denkenden Kreisen entgegenzuwirken …

Die Brüderbewegung stand in der eigenen Wahrnehmung vieler ‘Brüder’ lange Zeit als Bollwerk gegen eine theol. Vereinahmung von reformierter Seite: gab es doch eine lange Tradition in ihrer Literatur, die sowohl den Calvinismus, als auch den Arminianismus als theologische Schulen (‘Systeme’) zurückwies.

Umso überraschender dürfte es für manche sein, die nun in deutscher Übersetzung vorliegende Fassung des Buches von Mark R. StevensonDie Brüder und die Lehren der Gnade Wie stand die Brüderbewegung des 19. Jahrhunderts zur calvinistischen Heilslehre?’ in Händen zu halten! Waren die ‘Brüder’ letztlich doch eindeutige ‘Calvinisten’? Man darf hoffen, dass ‘beide Seiten’ ihre Hausaufgaben machen und mit dem postulierten Ergebnis dieser historischen Untersuchung zurück zur Schrift gehen und diese Frage unaufgeregt am Original studieren …

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Warum ich kein Charismatiker …

Arne Kopfermann, 2010, wikipedia
Nachtrag 01.05.2021:
In seinem neuesten Buch, “Auf zu neuen Ufern. Befreit zu einem ehrlichen Glauben, der trägt.” (Asslar: Gerth Medien 2020) scheint Kopfermann jun. auf seiner “Reise” im Post-Evangelikalen Raum angekommen zu sein: vgl. die Buchbesprechung von Daniel Brust in “Bibel + Gemeinde” (https://bibelbund.de/2021/04/auf-zu-neuen-ufern/).

Vater

Wolfram Kopfermann hat in den 80-iger Jahren die Debatte um die Ev. Landeskirche als auch die Frage des ‘Charismatismus’ in Deutschland entscheidend geprägt. Von 1978 bis 1988 war Kopfermann Leiter der Geistlichen Gemeinde-Erneuerung in der Evangelischen Kirche in Deutschland. 1988 legte er sein Amt als Pastor in der St.-Petri-Kirche nieder, trat aus der Evangelisch-lutherischen Landeskirche aus und gründete in Hamburg die charismatische Anskar-Kirche, die seitdem von ihm geleitet wurde.

Diesen Schritt begründete er im Nachgang ausführlich in einem seinerzeit vielbeachteten Buch: “Abschied von einer Illusion : Volkskirche ohne Zukunft” (1990). Sympatisch auch, dass er als ‘Charismatiker’ eine kritische Selbstreflektion pflegte und Auswüchse der eigenen Bewegung kritisch hinterfragte: “Macht ohne Auftrag : warum ich mich nicht an der “geistlichen Kriegführung” beteilige” (1994). Ziemlich genau vor einem Jahr wurde er im Alter von 80 Jahren heimgerufen.

Sohn: geschrieben mit Tränen

Sein Sohn Arne Kopfermann ist ein sehr bekannter christlicher Liedermacher (von mehr als 600 Liedern …), Popmusiker, Musikproduzent und Sachbuchautor. In dem Buch “Mitten aus dem Leben” (2017) verarbeitete Kopfermann den Tod seiner Tochter Sara (2014). Nun hat Arne Kopfermann nachgelegt und ein Interview in der Januar-Ausgabe der Zeitschrift ‘Aufatmen’ angekündigt, das schon vor Veröffentlichung Furore machte: “Warum ich kein Charismatiker mehr bin …”

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David Gooding (1925-2019)

David Gooding (März 2008); (c) Myrthlefield Trust

David Gooding und John Lennox haben seit den frühen 90-iger Jahren durch Ihre Bücher, Seminare und Vorträge – als auch durch ihre persönliche Ausstrahlung – einen großen Einfluß auf mein Verständnis vom Umgang mit und Nachdenken über der Bibel gehabt.

Seine Bücher zum Lukas-Ev., zu Johannes 13-17, dem Hebräerbrief und der Apostelgeschichte haben eine herausragende Stellung in meiner Bibliothek gefunden …

Unvergessen sind auch Goodings Vorträge zum 4. Buch Mose auf der Glaubenskonferenz christlicher Gemeinden, in Saalfelden (28.-30.10.1994): “Die großen Rebellionen Israels in der Wüste als Warnung für unser Christenleben”; oder seine Vorträge in Rothenburg o.d.T. (2003).

Unsere Begeisterung für seine Arbeit fand seinen Niederschlag in über 20 Artikeln auf diesem Blog; beispielhaft:

Zu Recht warben die Veranstalter in Rothenburg (2003):

David Gooding ist in vielen Ländern für seine frische und hilfreiche Auslegung biblischer Bücher bekannt. Er hat die Gabe, Zusammenhänge der Heiligen Schrift aufzuzeigen und in unsere Zeit zu übersetzen, so dass Gottes Wesen hervorscheint und zu freudiger Nachfolge motiviert.

David W. Gooding (16.9.1925 – 30.8.2019) wurde am 30. August 2019 im fast vollendeten 94. Lebensjahr heimgerufen, um bei seinem Herrn zu sein. Am Donnerstag, den 7. November, findet ein Dankgottesdienst in der Crescent Church in Belfast statt. Wer ein Zeichen der Wertschätzung senden möchte, schicke es bitte per E-Mail an info@myrtlefieldhouse.com.

Hier der Nachruf auf Myrtlefield Trust:

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20 Jahre IGUW

Dr. Jürgen Spieß & Prof. Dr. John Lennox im Duo
Q&A “Da li je nauka sahranila Boga?” ETF Belgrade 31 10 2013

Gründe für den Glauben – 20 Jahre Institut für Glaube und Wissenschaft

Heute kann sich jeder seine Filterblase und seine Weltanschauung selbst aussuchen. Und so zeigen sich nicht nur in der politischen Landschaft tiefe Risse in der Gesellschaft. Bundespräsident Steinmeier rief 2018 dazu auf, miteinander im Gespräch zu bleiben. Sind wir im Gespräch mit Andersdenkenden, und wenn ja, wie? Reden ist die Basis für Beziehung.

Aber gutes Reden lebt vom wahrhaftigen Inhalt. Genau darin sehen wir seit nunmehr 20 Jahren unseren Auftrag als Institut für Glaube und Wissenschaft: den Dialog zwischen christlichem Glauben, Weltan-schauungen und den Wissenschaften zu führen und andere für diesen Dialog zu befähigen. Den Glauben begründen können – Fachleute nennen das Apologetik.

Gemeinsam mit Institutsgründer Dr. Jürgen Spieß, dem langjährigen Berater Prof. Dr. John Lennox und weiteren Gästen wollen wir darüber nachdenken, wie wir heute den Dialog der Weltanschauungen einladend führen können.

Programm

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Spurgeon reloaded

Die Schatzkammer Davids

Die Schatzkammer Davids wurde neu gesetzt (von Fraktur auf lateinische Schrift); zudem mit ausführlichen Fußnoten zu den Zitaten von Spurgeon versehen.

gebunden (5 Bände im Schuber), 5352 Seiten
ISBN / EAN: 978-3-86699-372-3

Und das coolste: auch in diesem Fall ist diese Bibliothek als pdf im Downloadbereich erhältlich …

Link zum CLV-Server

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Erwählung und freier Wille …




In Vorbereitung einer Veranstaltung am kommenden Wochenende kam ich bei meinen Recherchen auf die Webseite von David Rieke, dessen ‘Benutzerhandbuch‘ in einem Privatverlag auf deutsch rausgekommen ist.

  • Seinen Artikel zu dem alten Thema fand ich erfreulich ausgewogen! Auch wenn die ‘Zeit-Ewigkeit’-Diskussion uns exegetisch gesehen relativ bald aus dem Ruder läuft, ist es (philosophisch) doch eine spannende Frage

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Weitergehen?

Jeder der weitergeht … (2Joh 9)


Denn viele Verführer sind in die Welt hinausgegangen, die nicht Jesus Christus, im Fleisch gekommen, bekennen; dies ist der Verführer und der Antichrist. 8 Seht auf euch selbst, damit ihr nicht verliert, was wir erarbeitet haben, sondern vollen Lohn empfangt! 9 Jeder, der weitergeht[1] und nicht in der Lehre des Christus bleibt, hat Gott nicht; wer in der Lehre bleibt, der hat sowohl den Vater als auch den Sohn. 10 Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, so nehmt ihn nicht ins Haus auf und grüßt ihn nicht! 11 Denn wer ihn grüßt, nimmt teil an seinen bösen Werken. (2Joh 7-11)

Kürzlich im Hauskreis stieß ich auf diese mir sehr bekannte Passage. Und trotz meiner Sozialisation bei den ‚Exklusiven‘[2] ist mir eine Sache neu aufgegangen. Es gibt eine Wendung in 2Joh 9, die bzgl. der Identität Jesu als der ‚fleischgewordene‘ Sohn Gottes (2Joh 7), von einem ‚weitergehen‘ spricht, dass kritisiert wird:

Jeder, der weitergeht und nicht in der Lehre des Christus bleibt, hat Gott nicht

Tikis Abschied

Als Buchhändler in München-Neuhausen (nordwestlich der ‘Donnersberger Brücke’) hatten wir natürlich ‘Tikis’ Bücher aus dem Claudius-Verlag, aus dem gleichen Stadtteil (nordöstlich der ‘Donnersberger Brücke’) im Regal.
Sicher: als ‘christliche Fachbuchhandlung’ im evangelikalen Sinn war man zunehmend über die Inhalte irritiert, hat es aber doch meist als kreative Ausdrucksform protestantischer Frömmigkeit à la ‘Tiki’ abgetan … – das ist mittlerweile 15 Jahre her

Gestern hat Ron Kubsch nun im Theoblog den altersbedingten Abschied von Werner Küstenmacher ‘als Prediger bei der Evangelischen Morgenfeier’ des BR wie folgt kommentiert:

In gewohnt kreativer Weise hat sich Werner Küstenmacher (Tiki) bei der Evangelische Morgenfeier verabschiedet. Nicht nur das. Der Pfarrer sprach offen über seine Abschiede vom dem christlichen Glauben, der uns ein für allemal überliefert ist (vgl. Jud 3).

(…)

 

Ich empfehle, die Sendung nachzuhören und herauszuschälen, wie im Namen von Vernunft und Menschlichkeit das Evangelium völlig umgedeutet und so weit entleert wird, dass es nur eine trügerische Hoffnung vermittelt.

Dort findet sich auch der Radio-Mitschnitt der ‘Evangelischen Morgenfeier’ …

Zudem hat der Theoblog seinerzeit eine Kommentierung und Buchbesprechung von Dr. Falko Hornschuch zu ‘Gott 9.0’ vorgelegt.

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70 Jahre Israel

Am 25. Januar hielt der Israelkenner und Nahostexperte Alexander Schick den Multimedia-Vortag „70 Jahre Israel“. In seinen Ausführungen ging Schick sowohl auf die geschichtlichen Hintergründe des Volkes Israel im „Heiligen Land“ ein, als auch auf die politischen Spannungen, die nicht erst seit der Staatsgründung 1948 die Menschen in der Region belasten. Zahlreiche Reisen nach Israel (unter anderem als Reisegruppenführer) halfen Alexander Schick über die Theorie der Geschichtsbücher hinaus, die Menschen in Palästina tiefer zu verstehen.

Die spannenden und dramatischen Umstände der Staatsgründung und die Machtspiele der Weltpolitik, die noch heute dieses kleine, aber für die Weltgeschichte vielleicht einflussreichste Land, bestimmen, hat Alexander Schick mit aufschlussreichen Fotos und in flotter, kenntnisreicher Rede dargestellt.

Zu dem Vortrag, der in den Räumen der Christlichen Gemeinde in der Boschetsrieder Straße 123 stattfand, kamen ca. 120 Besucher. Der Eintritt war frei.

‘full house’-besetzt, bis in den Vorraum …

Die Vorträge der letzten 3 Jahren im Großraum München finden sich hier:

vgl. auch die Webseite von A. Schick: https://www.bibelausstellung.de

nonbiblipedia

Scham …

Andreas Ebert (Kirchberg) hat – im Vorfeld des H3-Seminars (zur Christlichen Ethik) – am Freitagabend 11.01.2019 in Unterschleißheim einen spannenden Vortrag gehalten:

  • Scham – warum sich der Mensch seiner Nacktheit schämt …‘

Das Thema mag zunächst langweiliger klingen, als es tatsächlich ist: jedenfalls reisten knapp 100 (meist) junge Leute aus mehreren Gemeinden im Großraum München – trotz winterlichen Wetterbedingungen –in den Norden Münchens. Es war so spannend, dass spontan einige Tagesgäste tags drauf das H3-Seminar verstärkten …

Ebert betonte zunächst, dass er nicht über ein negatives Schamgefühl spricht (weil man z.B. etwas Peinliches erlebt habe), sondern die biblische Scham meint, die aus der Schöpfungsordnung – genauer gesagt mit der Setzung Gottes nach dem Sündenfall – begründet wird. Belegtext ist auch hier der Basistext der Bibel:

Dies ist die Entstehungsgeschichte des Himmels und der Erde, (…) als sie geschaffen wurden. Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und sie werden zu einem Fleisch werden. Und sie waren beide nackt, der Mensch und seine Frau, und sie schämten sich nicht. (1Mos 2,4a.24-25)

(…)

Und die Frau sah, dass der Baum gut zur Speise und dass er eine Lust für die Augen und dass der Baum begehrenswert war, Einsicht zu geben; und sie nahm von seiner Frucht und aß, und sie gab auch ihrem Mann bei ihr, und er aß. Da wurden ihrer beider Augen aufgetan, und sie erkannten, dass sie nackt waren; und sie hefteten Feigenblätter zusammen und machten sich Schurze. (1Mos 3,6-7)

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