Aus dem TheoBlog: Überredungskunst à la Zimmer

Im Sommer letzten Jahres hielt Siegfried Zimmer beim „Freakstock“-Festival einen Vortrag zum Thema „Das Verständnis der Moderne als ein Schlüssel zum angemessenen Verständnis von biblischen Texten“.

Holger Lahayne hat sich dankenswerter Weise den Vortrag angehört und analysiert. Hier ein Auszug:

Zimmers Ausführungen zum historischen Denken enttäuschen daher auf ganzer Linie. Der Boden ist bei ihm nun bereitet für ein aktuelles Beispiel. Er wendet sich natürlich wieder den konservativen Christen zu, denjenigen unter ihnen, die sagen, Frauen dürfen in der Gemeinde nicht leiten. „Jetzt gibt es tatsächlich fromme Leute, die meinen, man könne die Genderrolle der Frauen im Neuen Testament auch heute anwenden.“ Das sei ja wohl „granatendoof“. „Berücksichtigt den historischen Wandel! Der Fundamentalismus kann des net.“

Überredungskunst à la Zimmer. Die konservativen Christen, so die Unterstellung, können nicht historisch denken, weil sie die historische Bedingtheit des Lebens ignorieren, Beispiel Geschlechterrollen. Hier kann man dem Professor das Kompliment nur zurückgeben: granatendoof, dass es einem die Socken auszieht.

Zimmer tut so, als wollten diese Frommen das erste Jahrhundert kopieren bzw. 1:1 abbilden. Was Christen schon immer taten und bis heute tun, ist die Anwendung der biblischen Normen, Prinzipien, Vorgaben usw. in unserer Zeit. Zimmer reißt hier Gräben auf, die so gar nicht existieren. Auch evangelikale Theologie berücksichtigt natürlich den historischen Wandel! So ist das Verhältnis von Mann und Frau heute zweifellos ein anderes als in der Antike. Der Knackpunkt ist dabei einfach dieser: Gibt es in der Bibel Normen, die mit Autorität an uns herantreten? Hier einfach den historischen Wandel aus dem Zylinder zu ziehen, hilft nicht weiter. Das Eheleben hat sich so gewandelt, dass in vielen modernen Gesellschaften jede zweite Ehe geschieden wird. Dies ist in Theologie und Ethik, Predigt und Seelsorge natürlich zu berücksichtigen. Aber noch immer lehren und verkündigen die Christen, dass Gott – laut Bibel – will, dass Mann und Frau ein Leben lang zusammenbleiben. Würde Zimmer so jemand nun „das ist wohl granatendoof!“ entgegenschleudern?

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Zehn Dinge, die du über Francis Schaeffer wissen solltest

Bei Evangelium21 ist ein Beitrag von William Edgar, Professor für Apologetik am Westminster Theological Seminary in Philadelphia (USA), erschienen. Es heißt dort:

10 things schaeffer teaser

In den frühen 50er Jahren erlebte Francis eine tiefe, aufwühlende geistliche Krise. Während er beständig für die richtige Lehre eingetreten war und sie verteidigt hatte, sah er, wie sein eigenes geistliches Leben mit der Zeit verdorrte. Das brachte ihn dazu, angefangen bei den Grundlagen, alles noch einmal zu durchdenken.

Er ging aus der Krise hervor mit einem neuen Bewusstsein dafür, dass der christliche Glaube wirklich Realität ist. Er fragte seine Frau Edith einmal, ob es in ihrem Leben irgendeinen Unterschied machen würde, wenn alle Stellen in der Bibel über den Heiligen Geist und das Gebet gestrichen würden. Sie kamen zu der Einschätzung, dass es keinen Unterschied machen würde. Deshalb entschlossen sie sich zu einer neuen Abhängigkeit von der Realität des Geistes Gottes und des lebendigen Gebets.

  • Mehrwww.evangelium21.net.
  • Quelle: http://theoblog.de/zehn-dinge-die-du-ueber-francis-schaeffer-wissen-solltest/28107/

TheoBlog: Die Herausforderung des Neues Atheismus

  • von Ron Kubsch, Quelle: http://theoblog.de/die-herausforderung-des-neues-atheismus/28099/

Wir freuen uns auf den Vorlesungstag mit Prof. Dr. Harald Seubert im MBS-Studienzentrum in München.

Nach akademischen Stationen als Privatdozent, Gastprofessor und Lehrbeauftragter an den Universitäten Erlangen, München, Bamberg ist Harald Seubert seit 2012 Professor für Philosophie und Religionswissenschaften und Fachbereichsleiter an der Staatsunabhängigen Theologischen Hochschule Basel. Über 200 internationale Aufsatzpublikationen, ca. 30 selbständige Veröffentlichungen. Jüngste Buchpublikationen: Philosophie: Was sie ist und was sie sein kann, Basel: Schwabe, 2015; Gesicherte Freiheiten. Politische Philosophie für das 21. Jahrhundert, Baden-Baden: Nomos, 2015; Weltphilosophie. Ein Entwurf, Baden-Baden 2016.

Die Vorlesung zur Herausforderung des Neuen Atheismus wird über die wesentlichen Elemente einer christlichen Apologetik unterrichten und dseubert-Konferenz_2016_banner_b_3iese in eine Typologie zusammenführen und am Paradigma neuer Herausforderungen, vor allem des Neuen Atheismus, erproben.

Die Vorlesung findet im Münchner Studienzentrum des Martin Bucer Seminars statt. Gasthörer sind herzlich eingeladen, dabei zu sein. Hier mehr: seubert_b_3.pdf.

 

The Definition of Christianity

Quelle: http://www.myrtlefieldhouse.com/en/collections/encounters/books/6/the-definition-of-christianity

The Bible confirms that the whole creation has a glorious destiny. The bodily ressurection of Jesus is the firstfruits of the restoration of the entire universe.

ChristianityWho gets to determine what Christianity means? Is it possible to understand its original message after centuries of tradition and conflicting ideas? Gooding and Lennox throw fresh light on these questions by tracing the Book of Acts’ historical account of the message that proved so effective in the time of Christ’s apostles. Luke’s record of its confrontations with competing philosophical and religious systems reveals Christianity’s own original and lasting definition.

  • Download:
    http://www.myrtlefieldhouse.com/cmsfiles/collections/encounters/def-of-xianity/downloads/DefinitionOfChristianity_9781874584506.pdf

Prof. Dr. Daniel von Wachter

  • Quelle: https://www.bibelundbekenntnis.de/biblische-lehre/interview-von-pro-mit-daniel-von-wachter/

Postmodern – ein Interview von pro mit Daniel von Wachter vom 30.06.2016

pro: Was kennzeichnet postmodernes Denken?

wachter-2007klbDaniel von Wachter: Postmodernismus ist nicht eine Analyse des Denkens der Mehrheit der heutigen Menschen, sondern besteht aus bestimmten Behauptungen bestimmter Autoren.
Zum Beispiel: Es gibt keine objektive Wahrheit; es gibt keine Wirklichkeit, die von uns unabhängig ist; Vernunft und Wissenschaft sind nur Herrschaftsinstrumente; Texte haben keine zu entdeckende Bedeutung. Interessant ist, dass die vier Hauptautoren dieser Art von Rhetorik – Lyotard, Derrida, Rorty, Foucault – alle einen sozialistischen Hintergrund haben.

Wie denken Postmodernisten über den christlichen Glauben?

Die Postmodernisten greifen die bloße Tatsache an, dass das Christentum eine Lehre hat; eine Botschaft, die wahr sein soll. Sie greifen die christliche Lehre nicht so an, wie es redlich und sinnvoll wäre, indem sie ihr Argumente entgegenhalten und sagen: Das ist falsch aus den und den Gründen. Stattdessen behaupten sie, Wahrheit und Wirklichkeit gebe es gar nicht. Zweitens greifen die Postmodernisten die Lehre der Christen an, dass die Bibel Gottes Wort und verbindliche Quelle der Lehre sei. Wieder geben sie keine Argumente, sondern sie sagen: Ein Text hat gar keine zu entdeckende Bedeutung. Jeder schafft sich seine eigene Bedeutung.

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EKD – oder: Reformation und Islam

  • Quelle: http://theoblog.de/reformation-und-islam/27972/

Ich habe kürzlich das Impulspapier „Reformation und Islam“ der Konferenz für Islamfragen der EKD gelesen. Ein echtes Leseerlebnis. Wer wissen will, wie es um weite Kreise innerhalb der Evangelischen Kirchen bestellt ist, sollte sich diese Erfahrung gönnen. Es ist kein Vergnügen.

Nun gäbe es sehr viel über das Impulspapier zu sagen. Auffällig beispielsweise gleich zum Einstieg die für die Kulturwissenschaften bezeichnende (therapeutische) Sprache. Sie wurde gewählt, um die Empfindungen derer zu beschreiben, die sich seinerzeit mit der Frage befassen mussten, ob wohl bald auch Wien an die Türken fallen werde. „Zur Zeit Luthers sah Europa sich militärisch und politisch vom expandierenden Osmanischen Reich bedrängt.“ Die Betonung liegt auf „die Leute sahen es so“. Sie sahen eine Bedrohung, die ja vielleicht gar keine war. Konstantinopel war jedoch 1453 gefallen und die Türken waren auf dem Vormarsch nach Europa. „Man nahm sie wahr als die Anderen und Fremden, als die bedrohliche Macht aus dem Südosten“ (S. 7). Eigentlich, so könnte man vermuten, suchten die Türken nur florierende Handelsbeziehungen in gänzlich friedlicher Absicht. Aber da die Europäer die Schönheit des Fremden noch nicht angemessen zu schätzen wussten, haben sie das übersehen.

Aber lassen wir das. Wenden wir uns einer Argumentationsfigur zu, die heutzutage oft zu finden ist. Es geht um das „sowohl als auch“. Auf S. 24 wird das Argument sehr anschaulich entfaltet.

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H3 – Hirn, Herz und Hand: 1. Jahrgang abgeschlossen

SDG

Das evangelikale Schulungsprogramm für junge Mitarbeiter im Münchener Norden hat seinen ersten Jahrgang am 18.06.2016 erfolgreich abgeschlossen. Die meisten der 31 Teilnehmer haben bis zum Schluß durchgehalten.

In 10 Samstagsterminen (09:00-17:30) wurden folgende Themen beackert:

  • Homiletik mit P. Güthler als Hauptschwerpunkt (B20160618_H3 (2).JPGeispiel des Titsbriefes), von Sept.- Okt. + Dez. 2015
  • Hermeneutik / Heilsgeschichte mit Dr. Berthold Schwarz (FTH Gießen), im Nov. 2015
  • Einführung in das Buch Genesis / 1Mose mit Dr. M. Heide (Tutzing, Uni Marburg), ab Jan. 2016
  • Überblick über wichtige Meilensteine in der Kirchengeschichte mit Klaus Giebel (München), ab Febr. 2016
  • sowie ab März 2016 die Themen “Einführung in den Römerbrief”, “Überblick über das Johannes-Evangelium” und “Die neutestamentliche Lehre von der christl. Gemeinde”, mit drei einheimischen Mitarbeitern.

Die meisten Seminarzeit wurden in Summe in der Feedbackrunde am Nachmittag verbracht. Wie das Programm überhaupt versuchte dem Schwerpunkt “Hand” gerecht zu werden: verpflichtendes Mentoren-Konzept als Begleitung durch die Heimatgemeinde, übergeordnete praktische Hausaufgaben, Pflichtlektüre, ergänzt mit der Teilnahme an apologetischen Münchener Veranstaltungen (Dr. W.L. Craig), usw.

Insgesamt wurden in den 10 Monaten ca. 160 Stunden je Teilnehmer aufgewandt, etwa je 50% im Selbststudium und im Präsenzunterricht. Laut dem Veranstalter, soll das Programm in 2016/17 mit überarbeiteten Konzept weiter gehen. Anmeldungen werden auf brink4u.com rechtzeitig bekannt gegeben.

  • vergleiche:
    http://www.brink4u.com/2015/06/29/h3-hirn-herz-und-hand-ist-ausgebucht/

Wer die Kinder früh verwöhnt…

… wird im Alter von ihnen im Stich gelassen. Diese Aussage einer weisen Frau kommt mir immer wieder in den Sinn. Wie kommt es dazu, dass Eltern Kinder verwöhnen? Was motiviert sie dazu? Wie unterscheidet man zwischen Verwöhnung und Zuwendung? Hier sind meine Überlegungen.

Gefunden bei Hanniel bloggt.:

  • http://hanniel.ch/2016/06/17/kolumne-wer-die-kinder-frueh-verwoehnt/

Warum Eltern Kinder verwöhnen

  1. Aus Bequemlichkeit: Manchmal muss man gar nicht zu weit suchen. Es ist anstrengend, sich zum x-ten Mal aufzuraffen, konsequent zu bleiben und etwas einzufordern. Hier sehe ich immer wieder ein seltsames Vorgehen von uns Eltern. Wir ertragen aus Bequemlichkeit zu viel, bis es uns “den Deckel lupft”. Dann schimpfen und drohen wir. Wir lösen die Ankündigung jedoch nicht ein. Daraus entsteht ein unguter Kreislauf.
  2. Aus Angst: In anderen Fällen beschleicht uns die Angst, die Zuneigung des Kindes zu verlieren. Das bedeutet, dass wir von dieser Zuneigung abhängig sind. Es geht also nicht in erster Linie um unsere Schutzbefohlenen, sondern um unsere eigenen Defizite. Dies wird vom Kind oft ausgenützt. Auch hier entsteht ein schädlicher Mechanismus.
  3. Wegen eigenen hohen Ansprüchen: Wer Kinder in die Verantwortung kommen lassen will, der muss seine eigenen Ansprüche tief halten. Es geht darum, dass sich das Kind wichtige Fertigkeiten und Fähigkeiten aneignet. Der eigene Anspruch an Sauberkeit, Ordnung, anständiges Benehmen oder einen guten Ruf nach aussen muss zurückgenommen werden. Wiederum geht es nicht um uns als Eltern, sondern um das Kind!
  4. Aus schlechtem Gewissen: Wenn es in der Ehe kriselt, wenn die Arbeit völlg absorbiert, wenn wir wegen der Weiterbildung noch mehr zu Hause fort sind, wenn wir für unsere Freizeitvergnügen die Kinder im Stich lassen, dann muss es zu einer Ausgleichshandlung kommen. Wir kompensieren unser schlechtes Gewissen.
  5. Weil wir Überfluss haben: Wenn viel Geld und Material vorhanden ist, sinkt die Schwelle für Disziplin, Selbstbeherrschung und Bedürfnisaufschub. Man hat es, warum will man es den Kindern dann vorenthalten? Man ist nur einmal Kind, warum sollte es sich im Moment nicht freuen? Hier wird Vergnügen und Freude verwechselt, schnelle Bedürfnisbefriedigung mit der echter Genugtuung.
  6. Aus Statusbewusstsein: Als Eltern dieses Stadteils ist es normal, für einen Kindergeburtstag so tief in den Sack zu greifen, diese elektronischen Geräte anzuschaffen, diese Markenkleider dem Kind zu ermöglichen etc. Auch hier geht es nicht nur um das vom Kind angemeldete Bedürfnis, sondern um die Furcht der Eltern, gegenüber den anderen “abzufallen”.
  7. Als Ausgleich zur eigenen Jugend: Weil Eltern in ihrer eigenen Jugend knapp gehalten wurden (Geiz ist die andere Seite der Medaille), weil sie sich emotional zu kurz gekommen fühlen, weil sie jetzt anders wollen – darum können sie den Kindern keinen Wunsch abschlagen.

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Aus dem Theoblog: Christopher Hitchens

Christopher Hitchens und der Himmelhund51rELKRwN+L SX322 BO1 204 203 200

Christopher Hitchens war ein Intellektueller, der insbesondere für seinen glühenden Hass auf Religionen und ganz besonders auf das Christentum bekannt war. Seine große Abrechnung mit dem christlichen Glauben ist als Der HERR ist kein Hirte auch in deutscher Sprache erschienen und wurde nicht nur vom SPIEGEL gefeiert. Als Hitchens 2011 im Alter von 62 Jahren starb, schrieb DIE ZEIT:

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