Exkommunikation Luthers aufheben?

Heute, vor 500 Jahren, am 3. Januar 1521, hatte Papst Leo X. mit der Bannbulle „Decet Romanum Pontificem“ Martin Luther exkommuniziert!
Anbei ein Link darauf, wie der Vatikan diese  Exkommunikation „heute“ bewertet:
Der Augsburger Bischof Bertram Meier rief dazu auf, “in der Ökumene nach vorn zu blicken”

Einen formalen Akt der Aufhebung der Exkommunikation hält er für unnötig. „Die Exkommunikation des Reformators wurde bereits mit seinem Tod aufgehoben“, so Meier. „Einen formalen Akt braucht es also nicht mehr.“ (…) Den Stimmen, die in jüngster Zeit eine Aufhebung der Exkommunikation fordern, erteilt Bertram Meier nun eine Absage. Der Bischof, der seit vielen Jahren in der Ökumene auf verschiedenen Ebenen engagiert ist und derzeit der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Bayern vorsteht, bedauert die Folgen der Kirchenspaltung, erinnert aber auch an positive Würdigungen Luthers durch die Päpste der jüngsten Vergangenheit.

Und weiter:
Die Aufhebung der Exkommunikation wäre vielleicht eine Symbolhandlung, doch für das Ziel der Ökumene reichen Akte dieser Art nicht: Bei aller Dankbarkeit für das Gemeinsame müssen wir uns theologisch redlich mit den Fragen beschäftigen, die uns noch trennen, und miteinander in Liebe die Wahrheit ans Licht heben.“
Soviel zu einem spannenden Thema bzgl. der von vielen Evangelikalen ersehnte Einheit mit Rom … – Danke an Berthold Schwarz’ für den Hinweis in FB!
Zum Weiterlesen:

 

  • Bildnachweis: https://pixabay.com/de/photos/dresden-frauenkirche-martin-luther-2041065/

 

Gemeinde + Staat

Input und Austausch zur Debatte um Unterordnung und zivilen Ungehorsam

“Gesunde Gemeinden” hatte am 16.11.20 auf Zoom folgenden Austausch initiiert und wie folgt eingeleitet:

In vielen Gemeinden (und noch viel heftiger in den Sozialen Medien) wird aktuell debattiert, wie wir Christen uns in der gegenwärtigen Situation unserem Staat gegenüber verhalten sollen. Politische Einschätzungen variieren bei uns genauso wie überall anders in der Gesellschaft auch. Was bedeutet das für unser Miteinander? Welche Dinge bleiben vom Wort Gottes her klar, auch bei unterschiedlichen Denkrichtungen? Hier die zwei Impulsreferate und das Schlusswort am Ende der Gruppengespräche und der Plenumsdiskussion.

Referenten:

Gemeinde + Staat weiterlesen

Fehlurteil …

Wieder mal Zeit für einen Beitrag aus dem TheoBlog von Ron Kubsch …

“Das Amtsgericht Bremen hat den Pastor Olaf Latzel wegen Volksverhetzung verurteilt. Die Strafe beträgt drei Monate Haft, umgewandelt in eine Geldstrafe zu 90 Tagessätzen à 90 Euro (siehe dazu hier und hier).

Der idea-Redakteur David Wengenroth, promovierter Jurist und Prädikant der Evangelischen Kirche von Westfalen, erkennt in dem Richterspruch des Amtsgerichts Bremen ein klares Fehlurteil:

 

Fehlurteil … weiterlesen

#notinmyname …

Kürzlich stieß ich im Münchner Merkur auf Seite 1 auf einen kurzen Verweis, dass da eine “evangelikale Pastorin” diese Show zu Gunsten des amtierenden US-Präsidenten abgezogen hat …

https://youtu.be/I4daeEacIVI

Um es klarzustellen: sie ist nach meiner Auffassung keine “evangelikale Pastorin”, sondern eine falsche Lehrerin. Selbst die meisten Pfingstler (zu denen sie wohl auch gezählt wird) würden – hierzulande – diesen Unsinn ablehnen …

Wer von ‘normalen’ Muslimen verlangt, das sie sich von Islamisten distanzieren, sollte als ‘evangelikaler Christ’ kein Problem haben sich hier zu distanzieren:

  • nicht in meinem Namen (und dem vieler ‘normaler’ Evangelikaler) …

Das ich nochmal die taz wohlwollend zitieren würde …


#notinmyname … weiterlesen

Die Hauptsache muss Hauptsache bleiben …

Tic Tac Toe, Liebe, Herz, Spielen, Strategie Spiel
https://pixabay.com/de/photos/tic-tac-toe-liebe-herz-spielen-1777859/

 

Ergänzung am 28.11.2020

Das Papier wurde von den Initiatoren um eine klärende Fußnote zu These 3 ergänzt:

Mit „müssen nicht bekämpft werden“ schließen wir nicht aus, dass sich Nachfolger Jesu im Rahmen demokratisch legitimierter Mittel engagiert und besonnen für biblische Werte einsetzen, z.B. beim Schutz der Schwachen in unserer Gesellschaft. Die Bibel erklärt es aber nirgendwo zu unserer Pflicht, die Regierung zu kontrollieren oder Widerstand gegen aus unserer Sicht fragwürdige Entscheidungen zu leisten – außer wenn Christen gezwungen werden, gegen Gottes ausdrückliches Gebot zu handeln.

Die Initiatoren: Michael Kotsch, Wilfried Plock, Matthias Swart, Marco Vedder

Zudem haben noch vier Brüder ihre Unterstützung signalisiert, die bei dieser Gelegenheit in die Liste der Unterzeichner eingefügt wurden:

  • Dr. Andreas Heimbichner (Leiter der Bibel- und Missionsschule Ostfriesland)
  • Prof. Dr. Stephan Holthaus (Freie Theologische Hochschule Gießen)
  • Erik Junker (Bibellehrer, Gem-leitung Rendsburg)
  • Johannes Wendel (Int. Gideonbund)

Egal wie man zu den vielen offenen Fragen bzgl. ‘Corona’ steht (und da kann man auf der Sachebene viele kritische (An-) Fragen haben),

  • “die Hauptsache muss sein, dass die Hauptsache, die Hauptsache bleibt” …

Und die Hauptsache ist für Christen, dass in den Gemeinden und in der Predigt Christus im Mittelpunkt bleibt – und das dieses Zentrum nicht dem für und wider bzgl. Corona zugesprochen wird …

Das aus freikirchlicher Feder stammende Dokument “Jesus im Mittelpunkt behalten – trotz Corona” verfolgt genau diese Zielsetzung, die Grundlagen des christlichen Glaubens zu betonen. Wohltuend ist dabei, dass dieses Positionspapier “nicht GEGEN irgendwelche Personen oder Auffassungen” gerichtet ist, “sondern grundlegende Aussagen des Wortes Gottes POSITIV” formuliert.

Es ist dem Herausgeberkreis zuzustimmen:

“alles beschriebene Papier wird nicht helfen, wenn Gottes Geist nicht auf allen Seiten Verständnis, Einsicht, Demut und Liebe schenkt …”.


09.11.2020

Jesus im Mittelpunkt behalten – trotz Corona

Mit großer Sorge beobachten wir die Entwicklung der letzten Monate in vielen christlichen Gemeinden:

Während die Gemeinde Jesu durch staatlich vorgeschriebene Veranstaltungseinschränkungen sowie große seelsorgerliche und gesellschaftliche Aufgaben in dieser Zeit besonders herausgefordert wird, kommt es durch die unterschiedliche Bewertung der medizinischen und politischen Hintergründe von Corona zu erheblichen Spannungen. Die Einheit seiner Nachfolger, die unserem Herrn so wertvoll ist, gerät in Gefahr, die Liebe droht im Streit zu erkalten und das Zeugnis der Gemeinde beginnt zu leiden.

Darum bitten wir alle Gläubigen eindringlich, sich neu bei unserem Herrn und Retter Jesus Christus und seinem Wort zu treffen, um wo irgend möglich weiteren geistlichen Schaden von der Gemeinde fernzuhalten. In diesem Zusammenhang möchten wir an grundlegende Aussagen des Wortes Gottes erinnern, denen in der momentanen Situation eine besondere Bedeutung zukommt.


Die Hauptsache muss Hauptsache bleiben … weiterlesen

Ist die Reformation vorbei? (youtube)

(c) Willhelm G. Adelberger

Die Veranstalter wollten mit der livestream-Veranstaltung „Ist die Reformation vorbei?“ …

  • sowohl die Grundzüge des ‚alten Evangeliums‘ präsentieren: „Was ist das Evangelium?“,
  • als auch eine notwendige Diskussion über Theologie und ‚Kirchengeschichte‘ anstoßen: „Was wir ‚der Kirche‘ verdanken?“

Ob Ihnen das gelungen ist, können Sie nach Lektüre der beiden Abendvorträge bewerten:


Ist die Reformation vorbei? (youtube) weiterlesen

GLAUBWÜRDIG

Können wir den Evangelien vertrauen?

von PETER J. WILLIAMS

Die vier biblischen Evangelien – Matthäus, Markus, Lukas und Johannes – sind berichten über das Leben und die Lehre Jesus von Nazareth.

Doch sind sie auch als historisch akkurat anzuerkennen?

Welche Belege gibt es dafür, dass die aufgezeichneten Ereignisse wirklich stattgefunden haben?

In dieser Argumentation für die historische Zuverlässigkeit der Evangelien untersucht der Neutestamentler Peter Williams Belege aus nichtchristlichen Quellen, bewertet den Übereinstimmungsgrad zwischen biblischen und … – lesen Sie selbst!


GLAUBWÜRDIG weiterlesen

J. I. Packer (1926–2020)

https://media.thegospelcoalition.org/wp-content/uploads/2020/06/29101726/JIP1.jpg
https://media.thegospelcoalition.org/wp-content/uploads/2020/06/29101726/JIP1.jpg

James Innell Packer (22. Juli 1926 – 17. Juli 2020) war ein großer evangelikaler Theologe. Anlässlich seines Todes empfehle ich den Klassiker:

Quote J.I. Packer:

„Pelagianismus ist die natürliche Häresie von eifrigen Christen, die an Theologie kein Interesse haben.“

http://www.brink4u.com/2015/06/07/pelagius/

Zum Heimgang von J.I. Packer meldete “The Gospel Coaltion“:

Am 17. Juli 2020 ging J. I. Packer heim zum Herrn. Er war 93 Jahre alt.

Lebenslang war Packer ein anglikanischer Kirchenmann (“Anglican churchman”), der die erste Hälfte seines Lebens in England und die zweite Hälfte in Kanada verbrachte. Am beliebtesten jedoch war er wohl in den USA. Er ist als einer der einflussreichsten, populären Theologen des 20. Jahrhunderts weithin anerkannt.

In den fast 70 Jahren seiner schriftstellerischen Tätigkeit und seines Dienstes betonte er, wie wichtig es ist, den dreieinigen Gott zu kennen, zu ihm zu beten und mit ihm zu kommunizieren. Er rief die Kirche dazu auf, Heiligkeit und Buße ernst zu nehmen, indem sie im Geist wandelt und gegen die innewohnende Sünde kämpft. Er verteidigte die biblische Autorität und setzte sich für die Sache der Katechese in der Jüngerschaft ein. Und er führte mehrere Generationen seiner geliebten puritanischen Vorfahren wieder ein, die er als die “Mammutbäume” des christlichen Glaubens betrachtete.

Er sah sich selbst als “eine Stimme, die die Menschen auf alte Pfade der Wahrheit und Weisheit zurückrief”. Sein ganzes Leben lang widersetzte er sich der Idee, “das Neuere ist das Wahrere, nur das kürzlich (erschienene) ist anständig, jegliche Verschiebung der Grundlagen ist immer ein Schritt nach vorne, und jedes ‘zuletzt geäußerte Wort’ muss immer auch als das ‘letzte Wort’ zu einem Thema begrüßt werden”.

Im englischen poetischer ausgedrückt:

the newer is the truer, only what is recent is decent, every shift of ground is a step forward, and every latest word must be hailed as the last word on its subject.

Obwohl er bereit war, die Kontroversen seiner Zeit anzusprechen und sich auf sie einzulassen, schrieb er:

“Ich möchte als einer in Erinnerung bleiben, der auf die Weidegründe hingewiesen hat”.

Weiterlesen im Original


J. I. Packer (1926–2020) weiterlesen