Gemeinde + Staat

Input und Austausch zur Debatte um Unterordnung und zivilen Ungehorsam

“Gesunde Gemeinden” hatte am 16.11.20 auf Zoom folgenden Austausch initiiert und wie folgt eingeleitet:

In vielen Gemeinden (und noch viel heftiger in den Sozialen Medien) wird aktuell debattiert, wie wir Christen uns in der gegenwärtigen Situation unserem Staat gegenüber verhalten sollen. Politische Einschätzungen variieren bei uns genauso wie überall anders in der Gesellschaft auch. Was bedeutet das für unser Miteinander? Welche Dinge bleiben vom Wort Gottes her klar, auch bei unterschiedlichen Denkrichtungen? Hier die zwei Impulsreferate und das Schlusswort am Ende der Gruppengespräche und der Plenumsdiskussion.

Referenten:

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Kultur des Todes …

Es war mal wieder Zeit für ein Zitat von TheoBlog.de

Auf den ersten Blick ist es eine düstere, ja ungeheuerliche Botschaft: Die Landesregierung in Baden-Württemberg, eine Koalition aus Grünen und CDU, prüft, ob Neueinstellungen an Unikliniken davon abhängig gemacht werden können, dass Ärzte bereit sind, Schwangerschaftsabbrüche durchzuführen. Das Wochenmagazin Die Zeit meldet:

Man prüfe etwa, ob Neueinstellungen davon abhängig gemacht werden könnten, dass Ärzte bereit seien, Schwangerschaftsabbrüche  durchzu- führen, sagte sie. Bei jungen Ärzten setze man zudem darauf, sie über Weiterbildungen dafür zu sensibilisieren, dass Abtreibungen zur Arbeit dazugehörten. Als Landesregierung habe man eine Verantwortung bei der Versorgung in diesem Bereich, sagte die Grünenpolitikerin. „Es gibt immerhin einen im Gesetz festgeschriebenen Sicherstellungsauftrag.“

(…)

Auf den zweiten Blick lässt sich aus dem Vorhaben aber doch etwas Ermutigendes herauslesen. Junge Ärzte haben gegenüber der Tötung von Kindern im Mutterleib inzwischen mehr Vorbehalte als ihre Vorgänger. Die Staatssekretärin im Landessozialministerium von Baden-Württemberg, Bärbl Mielich, sagte der taz:

Ja, wir sehen doch, dass der Generationenwechsel spürbar wird. Viele derjenigen, die heute Schwangerschaftsabbrüche durchführen, sind 60 Jahre und älter. Und es gibt nicht viele, die bereit sind, ihnen nachzufolgen.

Wunderbar! Wenn doch da nicht die Umerziehung der Ärzte auf der Agenda stünde. Denn Mielich sagte weiter: „Das Hauptproblem ist ja, dass wir die jungen Ärztinnen und Ärzte dazu bekommen müssen, Schwanger-schaftsabbrüche durchzuführen. Da setzen wir darauf, dass sie über Weiter-bildungen sensibilisiert werden, dass das zu ihrer Arbeit dazugehört.“

VD: WR

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Forderungen der Abtreibungslobby

Es war mal wieder Zeit für ein Zitat von TheoBlog.de

Die Bundesregierung legt einen besonderen Fokus auf die Förderung der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und Rechte (SRGR). Selbstbestimmte Familienplanung ist ein wesentliches Element von Frauenförderung und beeinflusst die Gesundheit, aber auch die soziale und wirtschaftliche Stellung von Frauen weltweit. Die Verbesserung des Zugangs zur sexuellen und reproduktiven Gesundheit trägt maßgeblich zur Reduktion von Mütter- sowie Senkung der Neugeborenen- und Kindersterblichkeit bei und ermöglicht es Frauen, selbstbestimmt über ihre Familienplanung zu entscheiden. Darüber erhöhen sich die Chancen auf Bildung und eine gleichberechtige Beteiligung am Arbeitsmarkt und die Möglichkeiten von Frauen, ihre Lebensplanung selbst in die Hand zu nehmen. Gerade in Krisenzeiten ist der Zugang von Frauen zu elementaren Dienstleistungen der sexuellen und reproduktiven Gesundheit besonders stark eingeschränkt; zwei Drittel der weltweiten Fälle von Müttersterblichkeit finden in diesen Kontexten statt.

„Engagement für die Globale Gesundheit ausbauen – Deutschlands Verantwortung in allen Politikfeldern wahrnehmen“
Drucksache 19/19491

Laut TheBlog verbirgt sich hinter “dieser Formulierung (…) die freie Verfügung der Frau über ein ungeborenes Kind, einschließlich seiner Tötung. Und das völlig unabhängig von Fristen und/oder Indikationen – bis zur Geburt.” Ron Kubsch verweist dazu auf den Lebensrechtler Hubert Hüppe in der Tagespost: www.die-tagespost.de.

Quelle: https://theoblog.de/bundesregierung-uebernimmt-forderungen-der-abtreibungslobby/35162/

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coming soon: Verbot der Konversionstherapie

https://pixabay.com/de/illustrations/psychologie-psyche-maske-1959758/
Gerd Altmann

Diese Woche in der Tagespresse

Ergänzung am 15.06.2019, 12:45 Uhr

  • Zitat aus dem Gutachten von Prof. Dr. med. Peer Briken

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will das Verbot der sogenannten ‘Konversionstherapien‘ noch in diesem Sommer gesetzlich durchsetzen …

  • es solle jetzt ganz schnell gehen …

Ob die enorme Geschwindigkeit damit zusammenhängt, dass die sogenannte ‘große’ Koalition bald implodiert (und das Gesetz noch schnell unter Dach und Fach kommen soll), kann nicht sicher geschlussfolgert werden …

Sicher ist jedoch, dass Herr Spahn bei der Verkündigung seiner Ziele im Frühjahr selbst ausführte, dass er ‚schon wegen meines eigenen Schwulseins‘ (wenn das mal kein Argument ist …) von diesen Therapien ‚nichts hält‘ – und weiter:

Ich sage immer, der liebe Gott wird sich was dabei gedacht haben.

Quelle: BILD, Roman Scheck veröffentlicht am 10.04.2019 – 14:22 Uhr
https://www.bild.de/lgbt/2019/lgbt/plan-des-gesundheitsministers-kommission-zum-verbot-von-homoheilung-61160056.bild.html

Na, wenn der ‘liebe Gott’ bemüht wird und der Herr Minister ‘ex-cathedra’ spricht, wer will dann noch kritisch zurückfragen …

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Eklat um ‘Kopftuchkonferenz’

Schon lange nicht mehr Ron Kubsch zitiert …

„Eigentlich sollten Universitäten Orte der freien Rede und des freien Denkens sein, doch das scheint zunehmend schwierig zu sein“, heißt es in einem Artikel von Heike Schmoll über eine Konferenz zum Thema „Das islamische Kopftuch“. Frankfurter Studenten kämpfen im Netz gegen die Veranstaltung und fordern die Absetzung der Ethnologin Susanne Schröter. Sie setzen Kritik am Kopftuch mit Rassismus gleich.

Nur gut, dass sich die Präsidentin der Universität hinter Frau Schröter und die divers besetzte Konferenz stellt.

„Äußerungen wie ,Schröter_raus‘ stehen außerhalb jeglichen sowohl wissenschaftlichen als auch demokratischen Diskurses. Sie sind daher inakzeptabel. Solche Äußerungen haben nichts mit den Qualitätsansprüchen eines akademischen Diskurses zu tun und sind allen, die sich als Mitglieder unserer Universität bezeichnen, unwürdig. Ich kann nur dazu aufrufen, verunglimpfende, beleidigende und hetzerische Kommentare weiterhin bei Instagram und gegebenenfalls anderen derartigen Plattformen zu melden“, so die Präsidentin. „Eine Hochschule ist ein Ort des wissenschaftlichen Diskurses. Ein solcher Diskurs findet auf der Grundlage der Freiheit der Wissenschaft statt. Forderungen nach einem Ausschluss von der Hochschule stehen dem entgegen“, teilte das Hessische Ministerium für Soziales und Integration der F.A.Z. mit. Grundlagen der argumentativen Auseinandersetzung seien das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung und die Freiheit der Wissenschaft, so das Ministerium.

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Luther und Erasmus über Freiheit (br-alpha)

https://i0.wp.com/screenshots.firefoxusercontent.com/images/b84e6a32-ea9b-4c50-a094-f0730a422e16.png?w=700&ssl=1https://screenshots.firefox.com/P61XRovzQoLf0vAi/www.br.de

Eine interessante Diskussion zu der religionsphilosophischen Frage nach dem “freien Willen” zwischen dem Reformator und dem Humanisten (24.11.2017, LMU) …

https://www.br.de/mediathek/video/denkzeit-luther-und-erasmus-ueber-freiheit-av:5a15cb57fb1a88001c7350f9

  • ARD alpha
  • 30.12.2017, 22:30 Uhr
  • FSK: 0
  • 63 Min.
  • Online verfügbar bis 30.12.2022

 

Excuse me, I am not convinced …

Ich erinnere mich gut, wie ich als Student in einem Schwabinger Architekturbüro jobbte und der sehr “gewinnorienterte” Inhaber resümierte, dass er früher als Student zur linken Szene zählte, jetzt aber im gesetzteren Alter doch durchaus “konservativer” geworden sei …

Heute bin ich in etwa in seinem Alter: das ich, als ebenfalls konservativer gewordener ehemaliger Rebell, “unseren” Joschka Fischer als Außenminister wohlwollend zitieren würde, hätte ich auch nicht gedacht … – aber hier ist das 14 Jahre alte Zitat:

“Excuse me, I am not convinced”

Fischer sagte diesen Satz am 08.03.2003 auf der Sicherheitskonferenz in München zu Donald Rumsfeld, bzw. der US-amerikanischen Administration bzgl. deren Einlässe zur Notwendigkeit eines Irak-Krieges. Und es war ein richtiger – ja, geradezu prophetisch notwendiger – Satz.

Wo sind heute die “politischen Propheten”, die der dt. Regierung auf die Finger hauen, wenn Sie sich in ähnlicher Hemdsärmeligkeit wie weiland die Amis im Irak daran machen im Namen des Personenschutzes die Presse- und Meinungsfreiheit abzuschaffen? Warum gibt es relativ wenig Aufschrei? Wo ist die (linke) Opposition? Sind alle “convinced”, dass es richtig ist, was Herr Maas da als “Netzwerkdurchsetzungsgesetz” (NetzDG) durchs Kabinett gebracht hat?

Man muss dem Politikwissenschaftler und Historiker Thomas Spahn zustimmen der sagt, dass das NetzDG: “Das Ende von Meinungsfreiheit und Rechtsstaat” einläutet:

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Die Zukunft der Meinungsfreiheit und die sozialen Medien …

Bundeskanzlerin Frau Dr. Merkel hat am 23.11.2016 im Deutschen Bundestag eine Regierungserklärung abgeben, in der sie gleich zu Beginn auf einen Kernwert unserer Gesellschaftsordnung zu sprechen kommt: die Meinungs- und Pressefreiheit.

Video klappt nicht immer > siehe youtube.com

Sie beklagt einladend, dass “das, was wir für selbstverständlich gehalten haben, so selbstverständlich nicht ist, dass der freiheitliche demokratische Rechtsstaat, die soziale Marktwirtschaft, das Gewaltmonopol des Staates und die Bereitschaft, jeden und jede, jeden Bürger und jede Bürgerin, als Teil des Volkes zu begreifen, nicht mehr so da sind, wie das eine Weile lang ganz selbstverständlich zu sein schien.”

Die Zukunft der Meinungsfreiheit und die sozialen Medien … weiterlesen