M. Kotsch zum Völkermord im Osmanischen Reich

Armenier 1915 in Syrien_ZEIT 20150423

Foto: Die Zeit am 20150423

Angesichts der historischen Tatsachen ist die Polemik der aktuellen türkischen Politik tatsächlich mehr als unanständig. Der Artikel von Michael Kotsch in der Zeitschrift im Bibelbund ist an dieser Stelle eine notwendige Klarstellung:

Der BibelbundAktuelles, Islam und Christentum, Kultur und Gesellschaft

Völkermord in der Türkei und die Christenverfolgung

Das Schicksal armenischer und assyrischer Christen 1915-17 und heute. Veröffentlicht am 7. Juni 2016 aus Bibel und Gemeinde 116, Band 2 (2016), Seite 41-58.

Rund 1,5 Millionen armenische und assyrische Christen wurden während des Ersten Weltkriegs in der Türkei von Regierungstruppen ermordet. Hunderttausende verhungerten als Folge der Vertreibungen, wurden vergewaltigt oder gezwungen zum Islam zu konvertieren. Auch noch hundert Jahre später ist der Völkermord an den Armeniern in der Türkei ein absolutes Tabuthema. Gesetze zum Schutz des Türkentums verhindern eine öffentliche Diskussion und eine offene Untersuchung dieser Massaker.

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Boualem Sansal und das Aufsprengen der Gesellschaft

 “Der Islam wird unsere Gesellschaft aufsprengen”

Droht Europa die Islamisierung? In seinem Roman “2084. Das Ende der Welt” erzählt der Algerier Boualem Sansal *) von einer muslimischen Glaubensdiktatur. Eine spezielle Warnung hat er für Deutschland.

  • Quelle: http://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article155752745/Der-Islam-wird-unsere-Gesellschaft-aufsprengen.html

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Sonntagfrüh, neun Uhr. Es regnet in Strömen in Paris. Boualem Sansal, 66, hat trotzdem die Metro genommen. Wir treffen uns in meinem stillen Büro in einem Hinterhof im Marais. “Schön haben Sie’s hier”, sagt er, dann setzt er sich an den runden Tisch, um eine Welt zu beschreiben, in der es keine Schönheit mehr gibt, nur noch Fanatismus. Seinen Pferdeschwanz, mit dem er wie ein Indianer aussah, hat er abgeschnitten. Gestern war er in Warschau, morgen zieht er schon wieder weiter. Noch nie, erzählt er, sei er wegen eines Buches so lange unterwegs gewesen. Er schaffe es kaum noch nach Hause in Algerien. “2084. Das Ende der Welt” ist der Titel seines jüngsten Romans. Nach dem Vorbild von Orwells “1984” beschreibt Boualem eine Glaubensdiktatur. Es ist der radikale Islam, der die Macht übernommen und alle Erinnerungen an die Zeit davor ausgelöscht hat.

Welt am Sonntag: Monsieur Sansal, Ihr Buch ist sehr düster. Bei Orwell gibt es wenigstens eine Liebesgeschichte.

Boualem Sansal: Ich wollte auch etwas Aufmunterndes. Aber in dieser Welt des Islamismus wäre die Liebe unglaubwürdig gewesen. Orwell mag ein atheistischer Kommunist gewesen sein, sein Vorstellungsvermögen war christlich geprägt. Im Christentum strukturiert die Liebe das Leben.

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Aus dem Theoblog von Ron Kubsch

Warum wir Donald Trump brauchen …

Die Ausgangsfrage ist dabei folgende: Wie kann es sein, dass ein Populist, der für jedes komplizierte Problem eine einfache Lösung bietet, im Wahlkampf fulminant durchstartet, so dass alle Demoskopen, die sein grandioses Scheitern mit breiter Brust vorhergesagt haben, Lügen gestraft werden? Wie konnte ein Mann mit irrer Frisur, drittklassiger Theatralik, Großspurigkeit, Selbstverliebtheit, Rüpelhaftigkeit, Unbeherrschtheit und Wechselhaftigkeit so beliebt werden?  Sollte etwa ein pathologischer Lügner, Hetzer, Demagoge, Rabulist, dümmlicher Provokateur, Schürzenjäger, gefährlicher Brabbler, intellektueller Tiefflieger im November der neue Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika werden (die Charakteristika habe ich allesamt einer Kolumne von Theo Sommer entnommen)? Allein die Vorstellung ist so gespenstisch, dass jeder andere untaugliche Politiker nur die bessere Wahl sein kann.

Wie lauten die Antworten? Der gemeinsame Nenner für Trumps Erfolg ist die Sehnsucht nach einem starken Mann an der Spitze des Staates. Trump ist ein Nicht-Politiker, der endlich mal die politischen Dynastien durcheinander wirbelt. Ein erfolgreicher Unternehmer wird auch erfolgreich regieren. Es ist die Siegermentalität; endlich glaubt da jemand an sich selbst. Natürlich: Er braucht kein Geld der Steuerzahler, da er selbst genug Kohle hat.

An all diesen Erklärungen mag was dran sein. Eine aber fehlt. Trump ist nur deshalb so erfolgreich, weil die Medien, allen voran die TV-Stationen, genau so jemanden wie ihn brauchen. Trump ist in gewisser Weise ihr folgsamster Schüler, jemand, der noch besser als Barak Obama die Entertainmentformate bedienen kann. Er folgt genau der Richtung, die das Medium ihm vorzeichnet. Für den Erfolg im Fernsehen braucht es kein Urteilsvermögen, keine Demut oder Fairness. Wie sagte Neil Postman? „Denken kommt auf dem Bildschirm nicht gut an, das haben die Programmdirektoren schon vor langer Zeit herausgefunden.“ Das Fernsehen, Leitmedium der postmodernen Kultur schlechthin, und seine fügsamen Horden brauchen einen Trump, um sich an ihm austoben zu können. Unendlicher Spaß!

  • Quelle: http://theoblog.de/warum-wir-donald-trump-brauchen/27706/

10.11.2015: Helmut Schmidt a.D.

Helmut SchmidtDen Staatsakt für Bundeskanzler a.D. Helmut Schmidt am 23.11.2015 nehme ich zum Anlaß einen Rückblick zu wagen …

Henry Kissinger bezeichnete Helmut Schmidt in seiner auf Deutsch gehaltenen Rede als “besonderen Freund.” “Er habe die für Staatsmänner elementaren Eigenschaften Vision und Mut verkörpert, ohne sie für sich selbst zu reklamieren”, so der frühere amerikanische Spitzenpolitiker gemäß der Tagesschau.

Die 70-iger Jahre … Willy Brandt und Helmut Schmidt, das waren die SPD-Bundeskanzler, zu deren Amtszeit mein politisches Interesse erwachte.

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Ahnenforschung: Ich hatte einen Ahn in Afrika

Von seinem Urgroßvater wusste unser Autor nur, dass er Missionar war. Er wollte mehr über ihn erfahren – und lernte viel über sich selbst. Eine Reportage von Tillmann Prüfer

ZEITmagazin Nr. 24/2015 11. Juni 2015

Ich würde gerne behaupten, meine journalistische Neugierde, mein Entdeckergeist und nicht zuletzt meine Unerschrockenheit hätten mich nach Afrika getrieben. Doch es war meine Mutter. Meine Mutter, 67 Jahre, ist pensioniert, sie hat jetzt Zeit. Und sie ist die Enkelin von Bruno Gutmann, der in der Zeit zwischen 1902 und 1938 Missionar in Ostafrika war, als Kind hat sie ihn noch kennengelernt. Sie hatte die Idee, zum Kilimandscharo zu reisen. Mit ihrem Ehemann, ihrer Enkelin Anna, meiner Schwester und mir. Und so kam es. Meine Mutter war 30 Jahre lang Grundschullehrerin, sie versteht es, sich durchzusetzen. Wir stiegen also in ein Flugzeug, um nach Moshi in Tansania zu fliegen. Einer Stadt am Fuße des Kilimandscharo-Massivs.

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01.07.2015: Sir Nicholas Winton verstorben!

2011 hörte ich durch eine Veranstaltung mit Tom Graumann (einem der letzten überlebenden Kinder, welches durch die “letzten Züge aus Prag” vor den Nazis gerettet wurde), zum ersten Mal von Nicholas Winton dem “britischen Schindler”.

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2012 hatte Tom Graumann im Münchener Umland von seiner “zweifachen” Rettung berichtet. Auch im Jugendzentrum und Gymnasium in Unterschleißheim hielt er einen beeindruckenden Vortrag über seine Rettung von den Nazis und einer ganz anders gearteten, Jahre später ….

  • Am 01.07.2015 ist sein “Retter” im Alter von 106 Jahren gestorben.

Hier das zu Herzen gehende Video, als die “Kinder” Ihren Retter Dank darbrachten und er selbst zu Tränen gerührt war (bis kurz vor diesem Zusammentreffen hatte Winton seine Tat verheimlicht; man fand zufällig die Adressenlisten der Kinder auf seinem Dachboden):

  • https://www.youtube.com/watch?v=6_nFuJAF5F0

In dem 15 minütige Video (Link, siehe unten) lautet der letzte Satz von Winton:

  • “… terrible responsibility, isn’t it”?

Der Mann, der mehr als 660 Kinder rettete

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Bedingungslose Kapitualtion

Die bedingungslose Kapitulation Nazi-Deutschlands vor 70 Jahren:

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Die Kapitulation Deutschlands vollzog sich in Raten und ist das Bild eines anderen Sieges und einer noch größeren Befreiung:

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Einweihung: NS-Dokumentationszentrum (München)

Eröffnung des NS-Dokumentationszentrums

Exakt am 70. Jahrestags der Befreiung Münchens (als auch am 70. Jahrestages des Suizids von A.H. in Berlin), sowie nach langer inhaltlicher Diskussion wurde am 30.04.2015 das NS-Dokumentationszentrum in München eingeweiht.

Es “soll ein historisch-politischer Erinnerungs- und Lernort zur Auseinandersetzung mit der Geschichte und den Folgen des NS-Regimes und der zukunftsorientierten, historisch-politischen Bildungsarbeit am historisch-authentischen Ort sein.” (wkipedia)

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Berthold Schwarz zum Tod von Günter Grass

Zum Tod von Günter Grass: Für mich war er nicht die “deutsche Stimme” der Weltliteratur, wie die Zeitungsberichte nun vollmundig ihm in wohlwollenden Nachrufen zuschreiben. Er hat sehr viel Unsinn geschrieben und gesagt, auch im Beurteilen von Situationen in seiner Literatur vertrat er m.E. eine Menge dummes Zeug. Politisch entsprach sein Urteil auch ganz oft ganz und gar nicht dem meinen. Doch seine Hartnäckigkeit im Blick auf den Art. 146 im deutschen Grundgesetz, nun, die hat auch mich bis heute nachdenklich gemacht. Da heißt es in Art. 146 GG von 1949:

“Dieses Grundgesetz, das nach Vollendung der Einheit und Freiheit Deutschlands für das gesamte deutsche Volk gilt, verliert seine Gültigkeit an dem Tage, an dem eine Verfassung in Kraft tritt, die von dem deutschen Volke in freier Entscheidung beschlossen worden ist.”

Wieso haben wir in Deutschland eigentlich nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 nicht diese Intention der Grundgesetzverfasser umgesetzt und eine gesamtdeutsche Verfassung erarbeitet? Entwürfe gab es seiner Zeit einige, die zu 80 % dem Textbestand des GG gefolgt wären, die aber aktualisierte Elemente aus der Erfahrung der Wiedervereinigung inkludiert hätten.

Danach dürfte die Bundesrepublik Deutschland, juristisch genau genommen, überhaupt keine Verfassungsorgane haben, denn unser Grundgesetz ist nach dem eindeutigen Wortlaut des Art. 146 keine Verfassung, sondern nur ein Provisorium, das von einer vom Volk gemeinsam verabschiedeten Verfassung ersetzt werden soll. Das Grundgesetz ist somit völlig unstreitig lediglich ein vorläufiges ordnungsrechtliches Instrumentarium der Siegermächte des Zweiten Weltkrieges. Mit der Wiedervereinigung wäre eine gesamtdeutsche Verfassung zu verabschieden gewesen.

Immer wieder wurden seit 1990 in politischen Debatten über den Art. 146 GG gestritten und Rechtsurteile gefällt. Eine Umsetzung des Artikels sei wohl möglich, aber letztlich nicht nötig, lautete jedes Mal das juristische Urteil. Naja, mit Günter Grass ausnahmsweise in diesem Punkt übereinstimmend, so plausibel ist diese Ignoranz der politischen Entscheidungsorgane in unserer Demokratie dem Art. 146 gegenüber nun doch nicht ….

Berthold Schwarz in FB

Günter Grass hat bis kurz vor seinem Tod an seinem letzten Buch gearbeitet. Der Steidl Verlag bringt es bald heraus. Der Titel lautet: „Von Endlichkeit“.
www.faz.net|Von Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH

Aus dem Theoblog von Ron Kubsch: „Vor seiner Hinrichtung hielt er noch eine Predigt“

Verehrt, gefeiert und missverstanden: Dietrich Bonhoeffer musste schon als Pate etlicher Kirchenströmungen herhalten. Eins aber ist unumstritten, meint sein Düsseldorfer Biograf Schlingensiepen: Er lebte OsternAm 9. April jährt jährt sich der Todestag von Dietrich Bonhoeffer zum 70. Mal. Ein Gespräch mit seinem Biografen Ferdinand Schlingensiepen über Todesmut im Konzentrationslager, die Auferstehung und die Gerüchte über Bonhoeffers angebliche Homosexualität.

Gelassen und erstaunlich vertrauensvoll. Kurz nach dem 20. Juli schrieb er ein Gedicht, in dem er den Tod das “höchste Fest auf dem Wege zur ewigen Freiheit” nennt. Bonhoeffer vertraute auf Gott und glaubte an die Auferstehung. Noch am Tag vor seiner Hinrichtung hielt er auf Bitten seiner Mitgefangenen eine Predigt. Kaum war die beendet, kamen zwei SS-Leute und riefen “Gefangener Bonhoeffer, fertig machen, mitkommen”.

  • http://theoblog.de/vor-seiner-hinrichtung-hielt-er-noch-eine-predigt/25075/
  • http://www.welt.de/regionales/nrw/article139064248/Vor-seiner-Hinrichtung-hielt-er-noch-eine-Predigt.html
  • http://www.idea.de/thema-des-tages/artikel/bonhoeffer-ein-vorbild-das-in-kein-schema-passt-83219.html