Bei meiner Kritik an der MEHR2018, als auch bei der Veranstaltung zur Reformation im Sept. 2020 mit Dr. Leonardo de Chirico wurde oft eingewandt, dass sich die Zeiten geändert hätten und die Gründe, die 1517 zur Reformation bestanden haben, heute nicht mehr in gleichem Maße bestünden: man vergleiche nur die gem. Erklärung zur Rechtfertigungslehre (Erklärung von Ausgburg). Dem ist jedoch leider nicht so, wie es Papst Johannes Paul II. nur 8 Wochen nach der “Gemeinsamen Erklärung” (1999) oder der aktuelle Papst am Heilgabend 2014 und 2024 bewiesen haben, als sie die “Heilige Pforte” öffneten. …
Die Tradition der “Heiligen Pforte” (in Rom) geht bis in den Anfang des 14. Jhdt. zurück (1300) und beinhaltet immer noch den alten “Ablass” (zur Vergebung der Sünden); Tetzlaff höhnte: „Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Fegefeuer in den Himmel springt …“ – vor allem dagegen lief Martin Luther Sturm und nagelte am 31.10.1517 seine 95 Thesen aus Protest gegen die Praxis des Ablasshandels an die Türe der Schloßkirche zu Wittenberg.
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- Wer gegen die Wahrheit der apostolischen Ablässe redet, der soll gebannt und verflucht sein. Wer aber seine Aufmerksamkeit auf die Willkür und Frechheit in den Worten eines Ablasspredigers richtet, der soll gesegnet sein. (These 71 + 72)
- Diese unverfrorene Ablassverkündigung führt dazu, dass es selbst für gelehrte Männer nicht leicht ist, die Achtung gegenüber dem Papst wiederherzustellen angesichts der Anschuldigungen oder der gewiss scharfsinnigen Fragen der Laien. (These 81)
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Quelle: https://www.ekd.de/95-Thesen-10864.htm