Transformation — eine Buchkritik von AiGG

Markus Till hat eine wichtige Buchbesprechung zu dem von Tobias Faix und Tobias Künkler herausgegebenen Buch Handbuch Transformation vorgelegt, die ich gerne empfehle:

Verbindungen zwischen evangelikalen Christen mit Politikern wie Trump oder Bolsonaro wurden in den letzten Monaten auch von Christen teils heftig kritisiert. Manch einer sah darin sogar einen Grund, nicht mehr evangelikal sein zu wollen. Und auch ich bin der Meinung: Trotz allem begrüßenswerten Einsatz Trumps gegen Abtreibung und für Israel dürfen wir nie vergessen, dass das Reich Jesu nicht von dieser Welt stammt (Joh.18,36). Die Kirche Jesu hat einen Auftrag, der nicht mit Mitteln der Politik erreicht werden kann. Und wenn Kirche sich zu eng und unkritisch mit Politikern verbündet, dann werden auch alle ihre Schwächen und Fehler auf die Kirche zurückfallen – was bei Trump nicht nur angesichts seiner extrem polarisierenden Rhetorik besonders viel Schaden angerichtet hat.

Die Einsicht, dass die Kirche Jesu sich niemals zu sehr mit politischen Schwergewichten gemein machen sollte, schien mir zuletzt eigentlich weitgehender Konsens unter Evangelikalen in Deutschland zu sein. Umso mehr erstaunt es mich, immer öfter auch aus dem evangelikalen Umfeld Forderungen zu hören, dass Christen sich mit Greta Thunberg und Fridays for Future solidarisieren sollten. Zwar kann ich gut verstehen, dass auch vielen Christen Klimaschutz sehr wichtig ist. Jedoch ist auch Thunbergs Rhetorik teilweise sehr polarisierend und deshalb (m.E. zurecht) hoch umstritten.[1] Zudem hat Thunberg sowie die internationale FFF-Leitung ausgerechnet nach den fürchterlichen Raketenangriffen der Hamas auf Israel Inhalte der als antisemitisch einzustufenden BDS-Bewegung verbreitet. Hinzu kommen Hinweise auf linksextreme Einflüsse bei FFF. Greta Thunberg bekleidet zwar kein politisches Amt. Trotzdem gilt sie als eine der politisch einflussreichsten Persönlichkeiten der Gegenwart. Auch wenn man sie natürlich in keiner Weise mit Donald Trump vergleichen kann, frage ich mich: Müsste für die Kirche Jesu nicht auch bei Greta Thunberg und FFF genau die gleiche Warnung gelten, sich niemals öffentlich zu sehr mit politischen Akteuren gemein zu machen?

Transformieren oder Untergehen?

Um genauer zu verstehen, warum jetzt auch im evangelikalen Umfeld für den Schulterschluss mit FFF geworben wird, habe ich das „Handbuch Transformation“ gelesen, das von Tobias Faix und Tobias Künkler (beide Dozenten an der CVJM-Hochschule Kassel) herausgegeben wurde. Auf 383 Seiten findet man dort Artikel von 24 verschiedenen Autoren zum Thema „Transformation“. Den Begriff definiert Tobias Faix dabei wie folgt:

„Transformation beschreibt im Sinne einer Theologie der Transformation das Heilshandeln Gottes (missio Dei) an einer sich verändernden Welt.“ (S. 228)

Schon auf den ersten Seiten zeigt sich: Die Herausgeber Faix und Künkler legen allen Überlegungen zur Transformation eine pessimistische Weltsicht zugrunde, die sich weitgehend mit den Sichtweisen vieler FFF-Aktivisten deckt:

Weiterlesen im Artikel auf brink4u


Handbuch Transformation – Buchbesprechung von AiGG

nonbiblipedia

Allgäuer Glaubens­konferenz

Schloss Neuschwanstein, Schloss, Neuschwanstein, Allgäu
https://pixabay.com/de/photos/schloss-neuschwanstein-schloss-467116/

Ein Tag unter Gottes Wort, für die ganze Familie

Sehr gerne verweise ich auf die Allgäuer Glaubenskonferenz, die eine Gruppe von evangelikalen Gemeinden seit vielen Jahren an Allerheiligen in der Memminger Stadthalle veranstalten.

Die Referenten sind bekannte Redner aus dem In- und Ausland:
Andreas Fett, Wolfgang Nestvogel, Walter Mauerhofer und Erwin Keck, Wilfried Plock, Johannes Gerloff, Jürgen Fischer, Alexander Strauch (2x), Andreas Ebert, Wolfgang Bühne, Nicolas Kessely, Benedikt Peters, Daniel Herrmann, Roger Liebi, u.a.

In diesem Jahr lautet das Thema: “Die Gemeinde, die ich liebe“!

1. Vortrag: „Die Gemeinde, die ich liebe!“
2. Vortrag: „Die Gemeinde, die ich liebe, entdeckt ihre Berufung
3. Vortrag: „Die Gemeinde, die ich liebe, entdeckt ihre Begabung

  • Referent: Daniel Platte (Heidelberg)
  • Datum: 01.11.2019, ab 09:00 Uhr (Einlaß: 08:00 Uhr)
  • Ort: Memmingen, Stadthalle

Allgäuer Glaubens­konferenz weiterlesen

Joshua Harris, Hillsong, etc..

überarbeitet: 17.08.2019, 16:10 Uhr und 18.08.2019, 16:55 Uhr

Sogenannte christliche influencer und worship-leader sind gerade verstärkt dabei öffentlichwirksam mit ihrem neuen Un-Glauben viral zu gehen … – möglicherweise ein ‘Dominoeffekt’ der grundlegende Probleme unserer frommen, ‘evangelikalen’ Kultur offen legt?

Diese Artikel will nicht billig auf Lobpreis rumhacken, aber doch eine notwendige Diskussion anstoßen! Darum haben wir die Übersetzung der Antwort eines ebensolchen influencers (aus FB) – John L. Cooper (den ich persönlich nicht näher kenne und deswegen auch nicht vollumfänglich empfehlen kann) veröffentlicht.

Die Zusammenfassung seiner (Selbst-) Kritik lautet:

Es ist an der Zeit, dass die Kirche die Vorrangstellung des Wortes und die Wertschätzung der Lehre des Wortes wiederentdeckt. Wir müssen Wahrheit über Gefühl stellen, Wahrheit über Emotion. Was wir jetzt beobachten, ist das Ergebnis davon, dass die Kirche, influencer hervorgebracht hat, die Wahrheit nicht hinreichend wertgeschätzt haben und die eine Generation angeführt haben, die ebenfalls nicht an die Vorrangstellung der Wahrheit glaubte. Und jetzt führen und beeinflussen diese abgefallenen Leiter immer noch stolz und freimütig weg von dieser Wahrheit.

Links zum Thema in der evangelikalen Presse:

  • https://theoblog.de/die-tragoedie-von-joshua-harris-ernuechternde-gedanken-fuer-evangelikale/33907/ (neu)
  • https://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/menschen/2019/08/14/mein-glaube-steht-auf-unglaublich-wackeligen-fuessen/
  • https://www.pro-medienmagazin.de/kultur/musik/hillsong-musiker-marty-sampson-verliert-seinen-glauben/
  • https://www.jesus.de/hillsong-musiker-marty-sampson-ich-verliere-meinen-glauben/
  • https://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/weltweit/2019/07/29/eheberater-joshua-harris-mag-sich-nicht-mehr-christ-nennen/

18.08.2019 – in FB gab es folgenden ergänzenden Hinweis:

Es hat eine gewisse Dramatik das John L. Cooper sich zu seinem Statement hinreissen lässt. Umso mehr wenn man einen kleinen Einblick in die Art und Weise hat, wie das Musikgeschäft so läuft. Der Druck auf christliche Künstler im sekularen Markt, ihre Äusserungen auf die gesellschaftlich akzeptierten Themen wie Liebe, Toleranz usw. zu beschränken, ist gross. Umso mehr sollten die Anfragen von John an die Christenheit aufmerksam gelesen und bedacht werden, den sie gehen gegen den ‘code of conduct’ in seinem Geschäftsumfeld. Er muss eine grosse Dringlichkeit verpürt haben. Und ich muss sagen: er fasst vieles in Worte, was mich seit einiger Zeit selber auch beschäftigt.

Ein aktuelles Interview mit Eric Metaxas:


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Warren Wiersbe (1929–2019)

May 3, 2019  |  Justin Taylor

 

Popular and prolific Bible teacher Warren Wiersbe died on the evening of May 2, 2019, at the age of 89.

Warren Wendel Wiersbe was born on May 16, 1929, the third child of Fred and Gladys Anna (Forsberg) Wiersbe, in East Chicago, Indiana (25 miles southeast of Chicago). At that time, the steel town of East Chicago was the most industrialized city in the United States. His mother was of Swedish descent, and his father was of German descent. He was a lactose-intolerant milkman.

Wiersbe traced his conversion to May 1945 during high school sophomore. Just before his sixteenth birthday he attended a Youth for Christ rally and heard the ministry’s first full-time evangelist, 26-year-old Billy Graham. Though he was raised in the church and had attended Vacation Bible School, he trusted in Christ for the first time that night in response to Graham’s altar call.

A few years later, the president of Youth for Christ, Torrey Johnson, asked him what he wanted to do with his life. Wiersbe responded, “I wanted to go to school and get some Bible training and then preach the gospel.” Johnson responded: “Young man, find the one thing you do that God blesses, and stick with it! Around that time, Wiersbe later wrote, “I had developed an insatiable appetite for the Word of God, and I wanted to study and understand the Bible more than anything else in all the world.” He began acquiring and using his first books: the Scofield Reference Bible, Strong’s Concordance, Cruden’s Concordance, Smith’s Bible Dictionary, The Christian Worker’s Commentary by James M. Gray, Notes on the Pentateuch by C. H. MacIntosh, using tools from a dispensational perspective.

After attending Indiana University in Indianapolis for a year and then Roosevelt University in Chicago, Wiersbe enrolled at Northern Baptist Theological Seminary in Lombard, a northwest suburb of Chicago. He entered a five-year program that enabled him to get a college degree and seminary degree at the same time. As a seminary student, he was ordained in 1951 and began serving as pastor of Central Baptist Church, a blue-collar, 150-member neighborhood church in East Chicago. In June of 1953, he received his bachelor of divinity degree from Northern and married Betty Warren, whom he had met at Northern. (She was a librarian, and he practically lived in the library.) Together they had four children—two boys (David and Robert) and two girls (Carolyn and Judy). He once said of marriage: “Getting a wife is something like being saved. You make a decision and then you discover you’ve been chosen. And this is what happened. We just knew we were made for each other.”

Weiterlesen im Original

Weitergehen?

Jeder der weitergeht … (2Joh 9)


Denn viele Verführer sind in die Welt hinausgegangen, die nicht Jesus Christus, im Fleisch gekommen, bekennen; dies ist der Verführer und der Antichrist. 8 Seht auf euch selbst, damit ihr nicht verliert, was wir erarbeitet haben, sondern vollen Lohn empfangt! 9 Jeder, der weitergeht[1] und nicht in der Lehre des Christus bleibt, hat Gott nicht; wer in der Lehre bleibt, der hat sowohl den Vater als auch den Sohn. 10 Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, so nehmt ihn nicht ins Haus auf und grüßt ihn nicht! 11 Denn wer ihn grüßt, nimmt teil an seinen bösen Werken. (2Joh 7-11)

Kürzlich im Hauskreis stieß ich auf diese mir sehr bekannte Passage. Und trotz meiner Sozialisation bei den ‚Exklusiven‘[2] ist mir eine Sache neu aufgegangen. Es gibt eine Wendung in 2Joh 9, die bzgl. der Identität Jesu als der ‚fleischgewordene‘ Sohn Gottes (2Joh 7), von einem ‚weitergehen‘ spricht, dass kritisiert wird:

Jeder, der weitergeht und nicht in der Lehre des Christus bleibt, hat Gott nicht

unser größtes Problem …

Gemeindetag 2018_1

Am 21.07.2018 fand in München ein “Gemeindetag” evangelikaler Gemeinden statt.

Üblicherweise findet die Konferenz auf dem WdL-Gelände am Starnberger See statt. Diesmal musst man in die Räume der FEG-Mitte ausweichen, die freundlicher Weise ihre Tore öffneten.

Etwa 250-300 Christen (zzgl. eine Menge Kids, die v.a. durch die KEB München betreut wurden) strömten zur Veranstaltung, um den Referenten Dr. Wolfgang Nestvogel (Hannover) zu dem Thema

 

Gottes geniale Lösung unseres größten Problems

zu hören.

In vier Vorträgen entfaltete der Redner sein Thema:

Gemeindetag 2018_2.png

  1. Vortrag:  VERTIKAL
    Rechtfertigung – Was heißt es Christ zu sein?
  2. Vortrag:  HORIZONTAL
    Vergebung in der Gemeinde: Matth 18!
  3. Vortrag:   Exkurs
    Können wir mit kath. Strömungen  zusammenarbeiten?
  4. Vortrag:  UNIVERSAL
    Das Evangelium verbreiten

 

 

Downloadlink

 

Vgl. die – leider sehr einseitige (weil nur auf 25% des Inhalts bezogene) – Stellungnahme von idea.de zum 26. Münchener Gemeindetag mit Wolfgang Nestvogel, vom 09.08.2018:

 

 

 

Leuchter weggenommen …

Zu Weihnachten hatten wir meine Eltern besucht:

Sie sind vor einigen Jahren in ein Haus für altenbetreutes Wohnen umgezogen. Aus dem “frommen Siegerland” in ein benachbartes Bundesland. Aus dem Ort / in der näheren Umgebung entstammen ein Teil unsere Vorfahren (sozusagen “back to the roots”); großen Teils waren sie in der Tradtion der “Brüderbewegung” beheimatet …

Bei dem Abendspaziergang stießen einer meiner Söhne und ich auf ein Schild des Heimatvereins am (ehemaligen) Gemeindehaus (nicht das Fachwerkhaus oben …):

Erbaut 1899 als erstes
Versammlungshaus der Brüderbewegung
im Kreis Altenkirchen.
Die Anfänge der Versammlung
gehen zurück auf das Jahr 1870.
Das Gebäude wurde 1994
umfassend renoviert.

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TheoBlog: Gott tanzt nach dem Essen

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  • Quelle: http://theoblog.de/gott-tanzt-nach-dem-essen/29879/

Vor neun Jahren sorgte das Buch „Die Hütte – ein Wochenende mit Gott“ von William Paul Young für Furore (vgl. hier). Obwohl Young in seinem letzten Buch Lügen über Gott, die wir glauben völlig unverblümt seine falschen Lehren über Gott und den Menschen präsentiert hat, wird „Die Hütte“ nach wie vor als christliches Buch vermarktet.

Um ein Beispiel für Youngs unchristliche Sichtweisen anzuführen: Nach ihm musste Jesus nicht am Kreuz von Golgatha sterben, um Sünde zu tragen und Rebellen mit Gott zu versöhnen (wie beispielsweise Römer 8,32 sagt: „Er [Gott, vgl. V. 31], der seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern für uns alle dahingegeben hat, wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?“; vgl. Joh 3,13–15). Wer so über Gott denke, meint Young, verehre einen „kosmischen Missbrauchstäter“ (Brian McLaren lässt grüßen). Das Kreuz ist für William Paul Young vielmehr die bildhafte Manifestation unserer menschlichen Bindungen an die Finsternis, der letzte Aufstand gegen die Liebe Gottes (Belege nachzulesen in der hilfreichen Rezension von Tim Challis).

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