Sophie Scholl-Zitate als Weihnachtsgruß

Hans und Sophie Scholl mit Christoph Probst (v.l.n.r.). Abschied vor der Abfahrt zur Ostfront, München Juli 1942.Quelle: http://www.galen-archiv.de/index.php?option=com_content&view=article&id=20&Itemid=23

“Weihnachten”

19.) Wenn ich die Menschen um mich herum ansehe, und auch mich selbst, dann bekomme ich Ehrfurcht vor dem Menschen, weil Gott seinetwegen herabgestiegen ist. Auf der anderen Seite wird mir dies dann immer am unbegreiflichsten. Ja, was ich am wenigsten an Gott begreife, ist seine Liebe. Und doch, wüsste ich nicht von ihr! O Herr, ich habe es sehr nötig, zu beten, zu bitten. Ja, das sollte man immer bedenken, wenn man es mit anderen Menschen zu tun hat, dass Gott ihretwegen Mensch geworden ist. Und man fühlt sich selbst zu gut, zu manchen von ihnen herabzusteigen! O ein Hochmut! Woher habe ich ihn nur?
(Sophie Scholl, 12. Februar 1942)

Prädestination und freier Wille

32.) Die Prädestination und der freie Wille, diese beiden anscheinend nicht vereinbaren Gegensätze – jetzt machen sie mir eigentlich nicht mehr viele Schmerzen, obwohl ich sie so wenig erklären kann wie vorher. Dass Gott allwissend ist, daran glaube ich, und die notwendige Folgerung daraus ist, dass er auch von jedem einzelnen weiß, was nach der Zeit ist. Dies verlangt auch seine Eigenschaft als unendlicher Gott. Meinen freien Willen fühle ich, wer kann ihn mir beweisen
(Sophie Scholl, 12. Januar 1943)

33.) Ich glaube, es ist schon ein Unterschied zwischen Vorbestimmen und Vorauswissen. Vorbestimmung lässt sich für mich viel schwerer, fast gar nicht eigentlich, mit dem freien Willen vereinbaren. Vorherwissen viel eher, obwohl es noch unbegreifliches Geheimnis bleibt. Übrigens ist „Vorherwissen“ menschlich gesprochen, da Gott ja nicht an unsre Zeit gebunden ist, man müsste die Vorsilbe „Vorher“ streichen und nur Wissen sagen.
(Sophie Scholl, 12. Januar 1943)

Foto: Bundeszentrale für politische Bildung
http://www.bpb.de/geschichte/nationalsozialismus/weisse-rose/

STH Basel – Ringvorlesungen und mehr

STH

  • Ringvorlesung Reformation
    http://www.sthbasel.ch/de/medien/videos/ringvorlesung-reformation-aktuell.html
  • mit den Prof. Große, Mauerhofer, Seubert, Schweyer, Rother.
  • vgl. https://vimeo.com/212613338

Dort auch Vorträge von …

  • Prof. Dr. G. Mayer: Der Protestantismus vor dem Reformationsjubiläum
    http://www.sthbasel.ch/de/medien/videos/festvortrag-prof.-dr.-gerhard-maier.html
  • Ulrich Parzany: Säkularismus
    http://www.sthbasel.ch/de/medien/videos/gastvortrag-ulrich-parzany.html
  • Vorraussetzungen in der Theologie 2017 (Prof. Wachter, Prof. Seubert)
    http://www.sthbasel.ch/de/medien/videos/vorraussetzungen-theologie-2017.html

Review Mü. Hochschultage: Hat der Glaube ausgedient?

Hochschultage 2017eHST 2017 in München

Im November 2017 fanden bemerkenswerte Vorträge an der LMU in München statt. Die Vorträge der Hochschultage (HST) sind nun fertig geschnitten und stehen online:

  • https://cast.itunes.uni-muenchen.de/vod/playlists/bhSsdemZdN.html

Sehr empfehlenswert als weihnachtlicher Link.

  • Sola Fide (Prof. Peter Imming): Wird die Wissenschaft den Glauben begraben?
  • Sola Gratia (Dr. Alexander Fink): Muss ich mich für mein Leben rechtfertigen?
  • Sola Scriptura (Prof. Daniel von Wachter, Hans-Joachim Vieweger, Prof. Loren Stuckenbruck): Liefert die Bibel Good News oder Fake News?
  • Solus Christus (Volker Roggenkamp): Wer braucht Jesus?

Zu Sola Scriptura gab es auch eine Podiumsdiskussion.

vgl. V. Mangalwadi, der eine Woche zuvor am Reformationsfest (500 Jahre) ebenfalls in München zur Bibel o, 21. Jhdt. gesprochen hat: “Das Buch der Mitte”

  • http://www.brink4u.com/2017/10/21/countdown-vishal/
  • Video folgt

 

 

 

 

 

Johannes Hartl – Brückenkopf zwischen Katholizismus und Evangelikalismus

von Andreas Schnebel

  • Quelle: https://apologetblog.wordpress.com/2017/11/29/johannes-hartl-brueckenkopf-zwischen-katholizismus-und-evangelikalismus/

Johannes_Hartl.jpg

Johannes Hartl, deutscher katholischer Theologe, Buchautor, Referent, Liedermacher und Gründer und Leiter des Gebetshauses in Augsburg. So steht es bei Wikipedia. Ebenso steht dort, dass er in der „charismatischen Erneuerungsbewegung wesentliche Impulse für seinen christlichen Glauben“ erhalten habe.

Neulich bei HossaTalk, einem emergenten, links-evangelikalen Podcast: Johannes Hartl ist zu einem Gespräch eingeladen und erzählt unter anderem über seine Begegnung mit Gott.

Johannes Hartl – Brückenkopf zwischen Katholizismus und Evangelikalismus weiterlesen

BVerfG – das dritte Geschlecht …

ANLASS

2016 reichte Vanja (26 Jahre, intersexuell), Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe ein. Es ging um die Anerkennung eines „dritten Geschlechts“. Am 10.10.2017 war er/sie erfolgreich nachdem sein/ihr Antrag in den vorherigen Instanzen immer abgelehnt worden war.

Hintergrund: Seit 2007 galt in Deutschland dass das “Personenstandsgesetz” (PStG) im § 22 unter der Überschrift “Fehlende Angabe” verfügte, dass, – wenn bei der Geburt einem Kind kein eindeutiges Geschlecht zugeordnet werden “konnte” (!) – neben dem männlichen / weiblichen Geschlecht auch eine neutrale Geschlechtsangabe gewählt werden konnte:

(3) Kann das Kind weder dem weiblichen noch dem männlichen Geschlecht zugeordnet werden, so ist der Personenstandsfall ohne eine solche Angabe in das Geburtenregister einzutragen. (PStG, § 22, Nr.3)

FAKTEN

Der sehr kleine betroffene Personenkreis [1], der aus biologischen Gründen weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zuzuordnen war, etwa weil beide Geschlechtsmerkmale (zum Teil) ausgebildet sind, konnte durch diese Regelung die Frage des Geschlechtes bei der Geburtsurkunde offenlassen, oder das Kind später einem der beiden Geschlechter zuordnen.

BVerfG – das dritte Geschlecht … weiterlesen

„Ehe für alle“ – Fortschritt wohin?

  • Quelle: https://theoblog.de/ehe-fuer-alle-fortschritt-wohin/31093/

Reinhard Junker hat für das Blog von Markus Till einen Gastbeitrag zum Thema: „Ehe für alle“ – Fortschritt wohin? verfasst. Darin heißt es:

Beim Thema „Ehe“ fängt man aus christlicher Sicht am besten buchstäblich bei Adam und Eva an. Nach dem biblischen Schöpfungszeugnis schuf Gott den Menschen als Mann und Frau, beide zusammen zu seinem Bilde (1. Mose 1,27), unterschiedlich – nicht nur körperlich, sondern auch in ihrem Fühlen, Denken und Handeln. Das unterstreicht 1. Mose 2, wo gesagt wird, dass die Frau als „passende Entsprechung“ zu Adam geschaffen wurde. Die Frau ergänzt den Mann im Sinne einer Gleichstufigkeit und Gleichwertigkeit.[1] Auch wird die Unterschiedlichkeit von Anfang an betont, die schon vor dem Fall schöpfungsmäßig vorgegeben ist. Beide werden mit einer bipolaren Sexualität ausgestattet: „Er schuf sie männlich und weiblich.“ 1. Mose 2,18.20 bringt die Zuordnung und das Miteinander der beiden Geschlechter zum Ausdruck: Der Mann ist hilfs- und ergänzungsbedürftig; „es ist nicht gut“, dass Adam allein ist.[2] Der Mann ist unvollständig und bedarf eines passenden Gegenübers. Die wunderhafte Erschaffung Evas nicht aus Staub (wie bei Adam), sondern aus der „Seite“ (wahrscheinlich aus der Herzgegend) bringt zum Ausdruck, wie wesensverwandt beide sind. Der abschließende Jubelruf Adams in 2,23 und 2,24 bestätigt, wie großartig Gottes Idee der Ehe ist, die hier eingesetzt wird.

Die Unterschiedlichkeit von Mann und Frau ist also schöpfungsmäßig gegeben, es handelt sich um eine geschöpfliche Grundtatsache, und so ist auch die Ehe zwischen Mann und Frau von Gott als Grundordnung eingesetzt worden. Jesus bestätigt dies nach dem Zeugnis der Evangelien ausdrücklich und uneingeschränkt mit Verweis auf die Heilige Schrift (Mt 19,4-5: „Habt Ihr nicht gelesen?“) und zitiert sinngemäß aus 1. Mose 1 und wörtlich aus 1. Mose 2. Es geht in Mt 19,3ff. zwar um die Frage der Ehescheidung, aber Jesus begründet die Antwort auf die ihm gestellte Frage mit Verweis auf den Anfang und bekräftigt damit, dass die Unterschiedlichkeit von Mann und Frau geschöpfliche Realitäten sind und dass die Ehe von Gott selber am Anfang eingesetzt wurde. Entscheidend ist hier die Grundhaltung Jesu zur (damals gegebenen) Heiligen Schrift, die er als Autorität anerkennt.

Anschließend widerlegt Dr. Junker gängige Einwände zum biblisch-tradierten Verständnis von Ehe, wie sie heute beispielsweise von den Befürwortern der Efa gebracht werden.

Hier: blog.aigg.de.

Gesetzeswerke – Glaubenswerke

Breslauer Ausgabe von Martin Luthers Kleinem Katechismus mit einer Widmung von Pfarrer Gotthard Daniel Fritzsche (Lobethal, Südaustralien).

Günther Vogel hat am 01.11.2017 in FB einige zentrale Aussagen Luthers zu Gesetz und Glaube in einem Artikel zusammengestellt, die wir hier gerne wiedergeben:

Luthers Betonung der biblischen Rechtfertigungslehre (nicht aus Gesetzeswerken – allein aus Glauben) stieß auf heftigen Widerspruch. Sowohl von Katholiken als auch von einzelnen Wiedertäufern wurden seine Überzeugungen zum Teil sehr entstellt wiedergegeben, so als ob Luther Werke des Glaubens für unnötig halten würde. – Das Gegenteil ist der Fall!
Das Thema “Rechtfertigung aus Glauben” nimmt in Luthers Werken einen sehr breiten Raum ein. Immer wieder kommt er darauf zu sprechen. Und immer wieder finden sich folgende Punkte:
  • Vor Gott wird ein Sünder allein aus Gnade durch den Glauben an Christus gerechtfertigt.
  • Werke können keinerlei Beitrag zu unserer Rechtfertigung leisten.
  • Mit echtem Glauben sind dann aber unausbleiblich gute Werke verbunden.
  • So bestätigen gute Werke die Echtheit des Glaubens.
  • Deshalb ist es nötig, dass auch die Notwendigkeit guter Werke deutlich gepredigt wird.
  • Dennoch tragen auch die Glaubenswerke in sich selbst nichts zum ewigen Heil bei.

cvmd – Vorschau 2018

Kaum ist das “Reformations-Event” in München mit Vishal Mangalwadi Geschichte, hat der cvmd eine neue Veranstaltung im Rennen:

CHRISTIAN HOFREITER
WARUM LÄSST GOTT LEID ZU?

– Antworten auf eine der größten Fragen der Menschheit

23. Februar 2018, 20 Uhr
Hofbräukeller, Innere Wiener Straße  19
81667 München
Eintritt frei.

Zu Recht schreiben die Veranstalter:

Der wohl intellektuell schlagkräftigste und persönlich zutiefst empfundene Einwand gegen monotheistische Religionen ist das Argument, dass ein allmächtiger, allwissender, liebender Gott unmöglich so viel verheerendes Leid in der Welt zulassen könne.

Der Vortrag von Dr. Christian Hofreiter (Direktor des Zacharias Instituts für Wissenschaft, Kultur und Glaube, Wien) will diesen Einwand nicht nur philosophisch-theoretisch erörtern …

  • weitere Infos: http://cvmd.eu/vortraege/warum-laesst-gott-leid-zu/
  • Flyer: Hofreiter2017_Flyer

6 Lektionen aus dem Erbe Luthers

Martin-Luther-Statue-Text.jpgZum Jubiläum am 31.10.2017 ein Artikel vom Dallas Theological Seminary (DTS) – nicht gerade eine lutherische Kaderschmiede, der zeigt, dass Martin Luther konfessionsübergreifend geachtet wird. – Danke an B. Schwarz für den Hinweis in FB!

  • Quelle:  https://voice.dts.edu/article/6-lessons-legacy-martin-luther/

Would Martin Luther—given his personality and prejudices—be acceptable on any modern university faculty?

Reformation scholar Heiko Oberman raised this interesting question in the conclusion of his work on the heralded reformer, Luther: Man Between God and the Devil. Oberman’s conclusion is that Luther would not stand a chance, because many of his late medieval values, such as his strident belief in the realities of the unseen, would be viewed as archaic and nonsensical to a postmodern audience. Furthermore, a psychological battery of tests would have eliminated any vestige of chance. His fear of the Lord and a very real perception of the realities of the demonic would lead to a diagnosis of either neurosis or psychosis caused by childhood trauma.

With this said, is there anything in Luther’s career that would offer the portent of a successful faculty career or pastoral position today? Can this sixteenth century individual offer us insights for life in the twenty-first?

1. A Lesson of Transforming Grace

Martin Luther offers insight into the wonder of the transforming realities of the gospel when the claims of Christ are understood and embraced. It would seem that human nature has not been altered through what historians frequently have called centuries of progress. (In fact, advances in technology seem only to have brought into vivid relief the barbarous potential of human ingenuity.) The recognition of human blight is revealed frequently in the endless quest to dull tarnished dreams and painful memories.

[Luther] discovered that God through Christ was not a wrathful judge,
but a compassionate redeemer.

Though Luther’s struggles had more to do with a troubled conscience preventing acceptance by a holy and just God, he, like many today, found that the advice and instruction of his teachers did little to assuage the emptiness felt in the depths of his soul. When Luther prepared lectures at the University of Wittenberg, the light of the gospel gradually flooded his heart and mind.

An accomplished monk, a devoted follower of the Christian disciplines, he discovered that God through Christ was not a wrathful judge, but a compassionate redeemer. Freedom from a guilty conscience was a gift purchased by Christ and granted as a gratuitous gift. And that forgiveness could not be earned or merited but was granted because Christ stood alone as the sinner’s substitute and advocate. This is the old, old truth that is forever new to those who experience it for the first time (and return to it many times).

6 Lektionen aus dem Erbe Luthers weiterlesen